Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
laden
1la|den [mittelhochdeutsch laden, althochdeutsch [h]ladan, ursprünglich = hinbreiten, aufschichten]:1. a) (eine zum Transport bestimmte Fracht o. Ä.) auf, in einem Transportmittel verstauen, verladen:
Kisten, Gepäck, Kohlen laden;
wir haben noch nicht geladen, laden gerade;
ihr habt schlecht geladen;
sie sind noch beim Laden;
b) (von einem Transportmittel) zum Transport aufnehmen:
die Schiffe laden Getreide;
der Zug hat Kohle, Erz geladen;
der Lkw hat schwer geladen (hat ein Gut bis zur äußersten Kapazität geladen);
schwer, ganz schön, (landschaftlich:) schief geladen haben (umgangssprachlich scherzhaft; stark betrunken sein: Der Förster beispielsweise fing ja meistens schon am Vormittag an. Und er hatte auch jetzt … wieder ziemlich geladen [Schnurre, Schattenfotograf 414]);
c) ↑ "beladen" (1 a):
den Lkw laden;
Schiffe mithilfe von Kränen laden;
zum Laden des Autos brauchen sie mindestens eine Stunde.
2. a) (eine Fracht o. Ä.) zum Transport auf, in ein Transportmittel bringen:
Kisten auf einen Lkw, Säcke auf Lasttiere laden;
das Frachtgut in den Laderaum laden (einladen);
den Kranken auf eine Trage laden (zum Abtransport darauflegen);
er hat [sich] die Verletzte auf die Schulter geladen (hat sie auf die Schulter genommen, um sie zu tragen);
Ü er hat große Verantwortung, einen Vorwurf auf sich geladen;
Gretchen hat schwerste Schuld auf sich geladen: sie hat an der Tötung ihrer Mutter mitgewirkt und ihr Kind ertränkt (NJW 19, 1984, 1065);
b) (eine Fracht o. Ä.) aus, von einem Transportmittel nehmen:
die Kisten aus dem Waggon, das Heu vom Wagen laden.
3. a) Munition in eine Feuerwaffe einlegen:
ein Gewehr, ein Geschütz laden;
der Revolver war nicht geladen;
er hat scharf (scharfe Munition) geladen;
b) eine Sprengladung in ein Bohrloch oder eine Sprengkammer einbringen:
eine Sprengkammer laden;
c) (Jargon) einen Film o. Ä. in die Kamera einlegen:
die Kamera laden.
4. (EDV)
a) Daten von einem Speichermedium auf ein anderes oder in den Arbeitsspeicher übertragen, herunterladen:
ein Betriebssystem [von der Festplatte] laden;
das Update können sie direkt aus dem Internet laden;
b) ↑ "aufrufen" (4):
ein Programm laden.
5. mit einer elektrischen Ladung versehen; aufladen:
eine Batterie, einen Akku laden;
der Draht ist mit Starkstrom, elektrisch geladen;
die Elektrode ist positiv, negativ geladen;
Ü die Atmosphäre im Haus war mit Spannung geladen (war sehr gespannt);
er ist mit Energie geladen (ist voller Tatendrang);
Die Schweine drängten einander gegen die geladene Umzäunung (M. Walser, Pferd 87);
Er fühlt sich frustriert, es kommt zu Eifersuchtsszenen, die Atmosphäre ist geladen und die Scheidung unumgänglich (Perrin, Frauen 163).
2la|den [mittelhochdeutsch laden, althochdeutsch ladōn, wahrscheinlich ursprünglich = durch Übersendung eines (mit Zeichen versehenen) Brettes (mittelhochdeutsch laden, ↑ "Laden" ) mit einer Nachricht zum Kommen auffordern]:
1. (gehoben) 2"einladen" (a):
jemanden zu sich, zum Essen, zum Tee laden;
sie war nicht geladen worden;
eine Veranstaltung für geladene Gäste;
Ü der See lädt/(veraltet:) ladet zum Bade;
Er wurde zu Empfängen geladen, nahm an vielen Veranstaltungen teil (Weber, Tote 201);
Warum soll ich aus dem Rahmen fallen, wo ich doch in Japan Ihr geladener Gast bin? (Muschg, Sommer 89);
Historische Grünanlagen laden zum Lustwandeln (MM 7./8. 4. 79, 26).
2. (Rechtssprache) auffordern, vor Gericht zu erscheinen:
mehrere Zeugen, jemanden als Zeugen laden;
er wurde vor Gericht, zu der Verhandlung geladen.
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