Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Laden
La|den, der; -s, Läden, seltener: - [mittelhochdeutsch laden = Brett; Fensterladen, Kaufladen, verwandt mit ↑ "Latte"]:1. [nach den Brettern, auf denen die Waren zum Verkauf angeboten wurden]
a) Einzelhandelsgeschäft, ↑ "Geschäft" (2 b):
ein kleiner, teurer, eleganter Laden;
der Laden an der/um die Ecke (umgangssprachlich; das nicht weit entfernte Lebensmittelgeschäft, in dem jemand täglich einkauft);
Läden für Schmuck, Sportbekleidung;
ein Laden mit Selbstbedienung;
der Laden ist klein, nicht sehr sauber;
(umgangssprachlich:) ein neuer Laden hat aufgemacht;
sonntags dürfen jetzt manche Läden öffnen;
einen Laden aufmachen;
sie haben eine Frau, die den Laden putzt;
sie bedient im Laden, steht den ganzen Tag im Laden (verkauft von morgens bis abends);
kaufen, wenn niemand im Laden ist (umgangssprachlich scherzhaft; einen Ladendiebstahl begehen);
einen Laden aufmachen (umgangssprachlich; sich aufspielen, angeben, großtun);
K sich an den Laden legen (sich große Mühe [mit etwas] geben; älter auch: sich an den Laden lassen = prahlen, eigentlich = sich [wie eine zur Ansicht ausgelegte Ware] sehen lassen: »… So viel haben Sie bei dem Alten verdient? …« – »Ich hab' es vom Stück (= von der Akkordarbeit), da kann man sich an den Laden legen und dem Patron die Nase lang machen!« [Keller, Der grüne Heinrich IV, 5]; Schreibe, wann St. Mstr. von Voigt Jubiläumstag fällt. Sondiere bei der Kammer und sonst, was man ihm zu Ehren zu tun gedenkt. Lege dich nicht an (eigtl. [landsch.] = an'n) Laden, aber sei nicht untätig in diesem Falle [Goethe, Brief an A. v. Goethe, 6. 8. 1816]);
b) (umgangssprachlich) ↑ "Betrieb" (1 a), besonders Lokal, Hotel, Theater o. Ä.:
immer wenn er ein Gastspiel gibt, ist der Laden voll;
Der Laden hat sich gefüllt. Auf dem Tresen wirds eng (Hamburger Rundschau 11. 8. 83, 3);
Entweder er macht die beabsichtigte Betriebsschließung rückgängig, oder der ganze Laden geht in die Luft (Chotjewitz, Friede 255);
ich habe zwei Hotels, davon einen traumhaft schönen Laden (Danella, Hotel 356);
Zuhälter kommen mir nicht in den Laden (tango 9, 1984, 20).
2. (umgangssprachlich) Sache, Angelegenheit, Unternehmung o. Ä.:
der Laden läuft;
wie ich den Laden (die Verhältnisse, Umstände) kenne, wird man sich schnell entscheiden;
er warf den Laden hin (resignierte, gab auf);
sie schmeißt den [ganzen] Laden (durch ihren schwungvollen Einsatz, ihre Tüchtigkeit sorgt sie für das Gedeihen, Funktionieren des Ganzen);
das ist vielleicht ein müder Laden (ein lahmer, langweiliger Betrieb; eine langweilige Gesellschaft o. Ä.);
Wenn der Laden nicht klappt, gehe ich eben wieder an meine Hobelbank (Spiegel 19, 1966, 174);
Bei uns geht der Laden seinen Gang, normal, mal schwerer, mal leichter (Brot und Salz 177);
Frau Dr. Schönherr hatte als Vorsitzende Mühe, ihren Laden zusammenzuhalten und den Prozess fortzusetzen (Grass, Butt 63);
So nach dem Motto, einer ist der Typ, der weiß, was er will, der den Laden schmeißt, ohne Probleme allein klarkommt (Grossmann, Beziehungsweise 161).
3. [nach dem Brett, das als Schutz vor dem Fenster angebracht wurde] Kurzform von ↑ "Fensterladen", ↑ "Rollladen":
wenns dunkel wird, machen wir immer die Läden zu.
4. (Ballspiele Jargon) Tor.
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