Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Kunst
Kụnst, die; -, Künste [mittelhochdeutsch, althochdeutsch kunst, ursprünglich = Wissen(schaft), auch: Fertigkeit, zu ↑ "können"]:1. a) schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt:
die bildende Kunst;
die darstellende Kunst;
angewandte Kunst;
abstrakte Kunst;
Natur und Kunst;
Kunst und Wissenschaft;
sich der Kunst widmen;
Akademie der [schönen] Künste;
ein Förderer der Künste;
die Kunst liebenden Teilnehmerinnen des Töpferkurses;
sie ist in allen Künsten bewandert, beschäftigt sich viel mit Kunst;
von [der] Kunst allein kann man nicht leben;
Die Kunst ist über jeden Inhalt groß, sagt Rilke (Spiegel 28, 1991, 176);
Alle Kunst … wurzle in dem Bedürfnis, sich auszudrücken (Feuchtwanger, Erfolg 577);
R was macht die Kunst? (umgangssprachlich; wie geht es [dir bei deiner Tätigkeit, Arbeit]?);
☆ die Schwarze/schwarze Kunst (1. die Zauberkunst, Magie; wohl Verdeutschung des spätlateinischen necromantia [↑ "Nekromantie"], das fälschlich mit lateinisch niger = schwarz in Verbindung gebracht wurde. 2. die Kunst des Buchdrucks);
die sieben freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik als Grundwissenschaften der Antike und des Mittelalters; Lehnübersetzung von lateinisch septem artes liberales, nach einer philosophischen Allegorie des spätlateinischen Schriftstellers Martianus Capella [5. Jahrhundert n. Chr.], ursprünglich die Künste, die von »freien« Bürgern gepflegt wurden);
b) einzelnes Werk, Gesamtheit der Werke eines Künstlers, einer Epoche o. Ä.; künstlerisches Schaffen:
die antike, moderne, mittelalterliche, europäische Kunst;
Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum;
die Kunst der Ägypter, der Romantik;
die Kunst Rembrandts, Bachs;
dieses Bild ist keine Kunst, sondern Kitsch;
in diesem Haus steht, hängt viel Kunst;
Kunst sammeln;
der Kunst liebende Mäzen;
diese Kunst lehne ich ab;
nichts von Kunst verstehen.
2. das Können, besonderes Geschick, [erworbene] Fertigkeit auf einem bestimmten Gebiet:
die ärztliche Kunst;
die Kunst des Lesens und Schreibens;
die Kunst des Reitens;
hier kann keine Kunst mehr helfen;
Bachs Kunst der Fuge (Klavierwerk mit exemplarischen Fugen- und Kanonkompositionen, die auf dasselbe Thema zurückgehen);
die Kunst des Schweigens (die Fähigkeit zu schweigen) beherrschen nur wenige;
er will seine Kunst an dieser Aufgabe erproben;
ihrer diplomatischen Kunst ist schon vieles gelungen;
hier kannst du deine Künste zeigen, beweisen;
man muss all seine Künste aufwenden, wenn man etwas erreichen will;
sie ist in den Künsten der Liebe bewandert (verhüllend; versteht sich auf sexuelle Praktiken);
Politik ist die Kunst des Möglichen (nach verschiedenen ähnlichen Äußerungen Bismarcks);
Um so größere Bedeutung sei dem Sterbenkönnen zugekommen. Das Colosseum habe nicht zuletzt als Bühne für die Kunst des Sterbens gedient (Fest, Im Gegenlicht 358);
R Kunst kommt von können (meist ironisch gesagt, wenn jemandes [künstlerische] Fähigkeiten nicht ausreichen);
☆ eine brotlose Kunst (eine Ausbildung, Tätigkeit, die nichts einbringt);
keine Kunst sein (umgangssprachlich; leicht, einfach sein, keine besonderen Fähigkeiten erfordern: weil es erst recht keine Kunst mehr ist, sich mit sachverständigen Politikern aller Couleur über die Probleme einig zu werden [natur 8, 1994, 113]);
alle seine Künste spielen lassen (umgangssprachlich; alle möglichen psychologischen Tricks anwenden);
mit seiner Kunst am Ende sein (nicht mehr weiterwissen, sich oder anderen nicht mehr helfen können).
3. ☆ Kunst sein (umgangssprachlich; künstlich, nicht echt sein: der Wurstdarm ist Kunst).
die bildende Kunst;
die darstellende Kunst;
angewandte Kunst;
abstrakte Kunst;
Natur und Kunst;
Kunst und Wissenschaft;
sich der Kunst widmen;
Akademie der [schönen] Künste;
ein Förderer der Künste;
die Kunst liebenden Teilnehmerinnen des Töpferkurses;
sie ist in allen Künsten bewandert, beschäftigt sich viel mit Kunst;
von [der] Kunst allein kann man nicht leben;
Die Kunst ist über jeden Inhalt groß, sagt Rilke (Spiegel 28, 1991, 176);
Alle Kunst … wurzle in dem Bedürfnis, sich auszudrücken (Feuchtwanger, Erfolg 577);
R was macht die Kunst? (umgangssprachlich; wie geht es [dir bei deiner Tätigkeit, Arbeit]?);
☆ die Schwarze/schwarze Kunst (1. die Zauberkunst, Magie; wohl Verdeutschung des spätlateinischen necromantia [↑ "Nekromantie"], das fälschlich mit lateinisch niger = schwarz in Verbindung gebracht wurde. 2. die Kunst des Buchdrucks);
die sieben freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik als Grundwissenschaften der Antike und des Mittelalters; Lehnübersetzung von lateinisch septem artes liberales, nach einer philosophischen Allegorie des spätlateinischen Schriftstellers Martianus Capella [5. Jahrhundert n. Chr.], ursprünglich die Künste, die von »freien« Bürgern gepflegt wurden);
b)
die antike, moderne, mittelalterliche, europäische Kunst;
Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum;
die Kunst der Ägypter, der Romantik;
die Kunst Rembrandts, Bachs;
dieses Bild ist keine Kunst, sondern Kitsch;
in diesem Haus steht, hängt viel Kunst;
Kunst sammeln;
der Kunst liebende Mäzen;
diese Kunst lehne ich ab;
nichts von Kunst verstehen.
2. das Können, besonderes Geschick, [erworbene] Fertigkeit auf einem bestimmten Gebiet:
die ärztliche Kunst;
die Kunst des Lesens und Schreibens;
die Kunst des Reitens;
hier kann keine Kunst mehr helfen;
Bachs Kunst der Fuge (Klavierwerk mit exemplarischen Fugen- und Kanonkompositionen, die auf dasselbe Thema zurückgehen);
die Kunst des Schweigens (die Fähigkeit zu schweigen) beherrschen nur wenige;
er will seine Kunst an dieser Aufgabe erproben;
ihrer diplomatischen Kunst ist schon vieles gelungen;
hier kannst du deine Künste zeigen, beweisen;
man muss all seine Künste aufwenden, wenn man etwas erreichen will;
sie ist in den Künsten der Liebe bewandert (verhüllend; versteht sich auf sexuelle Praktiken);
Politik ist die Kunst des Möglichen (nach verschiedenen ähnlichen Äußerungen Bismarcks);
Um so größere Bedeutung sei dem Sterbenkönnen zugekommen. Das Colosseum habe nicht zuletzt als Bühne für die Kunst des Sterbens gedient (Fest, Im Gegenlicht 358);
R Kunst kommt von können (meist ironisch gesagt, wenn jemandes [künstlerische] Fähigkeiten nicht ausreichen);
☆ eine brotlose Kunst (eine Ausbildung, Tätigkeit, die nichts einbringt);
keine Kunst sein (umgangssprachlich; leicht, einfach sein, keine besonderen Fähigkeiten erfordern: weil es erst recht keine Kunst mehr ist, sich mit sachverständigen Politikern aller Couleur über die Probleme einig zu werden [natur 8, 1994, 113]);
alle seine Künste spielen lassen (umgangssprachlich; alle möglichen psychologischen Tricks anwenden);
mit seiner Kunst am Ende sein (nicht mehr weiterwissen, sich oder anderen nicht mehr helfen können).
3. ☆ Kunst sein (umgangssprachlich; künstlich, nicht echt sein: der Wurstdarm ist Kunst).