Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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kühl
kühl [mittelhochdeutsch küele, althochdeutsch kuoli, verwandt mit ↑ "kalt"]:1. ein wenig kalt; mehr kalt als warm (oft mit der Nebenvorstellung des Unbehaglichen oder des Erfrischenden):
ein kühler Abend, Herbst;
kühles Wetter;
ein kühles Bier, Blondes;
(dichterisch:) das kühle Grab;
(dichterisch:) sich in die kühlen Fluten stürzen;
im Zimmer, Hof ist es kühl;
für die Jahreszeit ist es zu kühl;
es kam kühl von draußen herein;
hier ist es mir zu kühl;
das Kunstleder fühlt sich kühl an;
der Traubenzucker schmeckt kühl;
mir ist kühl (ich friere ein wenig);
der Wein dürfte etwas kühler (mehr gekühlt) sein;
Lebensmittel kühl lagern;
den Pudding über Nacht kühl stellen;
grabesschwarze Luftballons stiegen in die kühle Luft (Woche 28. 2. 97, 5);
Man fuhr dorthinauf … und hatte es kühl (Th. Mann, Krull 267).
2. a) leicht abweisend und auf andere distanziert und frostig wirkend:
ein kühler Blick, Empfang;
der kühle Ton seiner Rede;
mit kühler Eleganz, Gemessenheit;
sie ist ein kühler Typ;
unsere Beziehungen blieben kühl;
er war zuerst recht kühl [zu mir];
jemanden kühl mustern;
etwas kühl erwidern;
eine Nachricht kühl aufnehmen;
sich kühl von jemandem verabschieden;
sie gab sich kühl bis ans Herz hinan (äußerst kühl; nach Goethes Formulierung in der Ballade »Der Fischer«);
Er wird stets nur mit wenigen, betont kühlen Worten bedacht, eine freundliche oder gar eine herzliche Erwähnung gibt es hier nicht (Reich-Ranicki, Th. Mann 224);
Der Abschied fiel kühl aus (Danella, Hotel 39);
Freundin Anna-Maria hatte als Gruß nur kühl genickt (Bastian, Brut 110);
b) frei von Gefühlen; nur vom Verstand, Intellekt bestimmt:
eine kühle Vernunft, Logik, Systematik;
kühles, wissenschaftliches Interesse;
eine kühle, klassizistische Architektur;
ein kühler Rechner;
kühlen Sinnes;
aus einem kühlen Grunde (umgangssprachlich; aus einem einfachen Grund; scherzhaft nach dem Volksliedanfang »In einem kühlen Grunde«);
kühl kalkulieren;
sie sprach sachlich und kühl;
In seinem ungeheuer kühlen und milieugenauen Film (Spiegel 49, 1977, 272);
Dieser Höfgen ist ein urwüchsiger Komödiant und doch ein souveräner Taktiker, ein Getriebener und doch ein kühl Planender (Reich-Ranicki, Th. Mann 196).
kühl
ein kühler Abend, Herbst;
kühles Wetter;
ein kühles Bier, Blondes;
(dichterisch:) das kühle Grab;
(dichterisch:) sich in die kühlen Fluten stürzen;
im Zimmer, Hof ist es kühl;
für die Jahreszeit ist es zu kühl;
es kam kühl von draußen herein;
hier ist es mir zu kühl;
das Kunstleder fühlt sich kühl an;
der Traubenzucker schmeckt kühl;
mir ist kühl (ich friere ein wenig);
der Wein dürfte etwas kühler (mehr gekühlt) sein;
Lebensmittel kühl lagern;
den Pudding über Nacht kühl stellen;
grabesschwarze Luftballons stiegen in die kühle Luft (Woche 28. 2. 97, 5);
Man fuhr dorthinauf … und hatte es kühl (Th. Mann, Krull 267).
2. a) leicht abweisend und auf andere distanziert und frostig wirkend:
ein kühler Blick, Empfang;
der kühle Ton seiner Rede;
mit kühler Eleganz, Gemessenheit;
sie ist ein kühler Typ;
unsere Beziehungen blieben kühl;
er war zuerst recht kühl [zu mir];
jemanden kühl mustern;
etwas kühl erwidern;
eine Nachricht kühl aufnehmen;
sich kühl von jemandem verabschieden;
sie gab sich kühl bis ans Herz hinan (äußerst kühl; nach Goethes Formulierung in der Ballade »Der Fischer«);
Er wird stets nur mit wenigen, betont kühlen Worten bedacht, eine freundliche oder gar eine herzliche Erwähnung gibt es hier nicht (Reich-Ranicki, Th. Mann 224);
Der Abschied fiel kühl aus (Danella, Hotel 39);
Freundin Anna-Maria hatte als Gruß nur kühl genickt (Bastian, Brut 110);
b) frei von Gefühlen; nur vom Verstand, Intellekt bestimmt:
eine kühle Vernunft, Logik, Systematik;
kühles, wissenschaftliches Interesse;
eine kühle, klassizistische Architektur;
ein kühler Rechner;
kühlen Sinnes;
aus einem kühlen Grunde (umgangssprachlich; aus einem einfachen Grund; scherzhaft nach dem Volksliedanfang »In einem kühlen Grunde«);
kühl kalkulieren;
sie sprach sachlich und kühl;
In seinem ungeheuer kühlen und milieugenauen Film (Spiegel 49, 1977, 272);
Dieser Höfgen ist ein urwüchsiger Komödiant und doch ein souveräner Taktiker, ein Getriebener und doch ein kühl Planender (Reich-Ranicki, Th. Mann 196).