Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kralle
Krạl|le, die; -, -n [16. Jahrhundert, wohl im Sinne von »die Gekrümmte«, verwandt mit ↑ "Kringel"; vgl. althochdeutsch kral = Haken]:1. (bei Vögeln sowie manchen Reptilien und Säugetieren) langes, gebogenes, an den Enden spitz zulaufendes Gebilde aus Horn an den letzten Gliedern der Zehen:
stumpfe, spitze, scharfe, starke Krallen;
die Krallen des Adlers;
die Katze zeigt die Krallen, zieht die Krallen ein, hielt eine Maus in den Krallen;
Ü (gehoben:) die Krallen der Eifersucht packten sie;
jemanden aus den Krallen des Todes retten;
was er einmal in seinen Besitz gebracht hat, lässt er so schnell nicht mehr aus den Krallen (gibt er so schnell nicht mehr her);
das Misstrauen Robespierres hat eiserne Krallen (St. Zweig, Fouché 50);
jemandem die Krallen zeigen (umgangssprachlich; jemanden sehr entschlossen die eigene Bereitschaft zur Gegenwehr erkennen lassen);
[bar] auf die Kralle (umgangssprachlich; ↑ "Hand" [1]: er wollte keinen Scheck, sondern alles auf die Kralle; Sofort zum Mitnehmen, bar auf die Kralle blechen, selber messen und schleppen [Saarbr. Zeitung 10. 7. 80, 24, Anzeige]);
etwas in die Krallen bekommen, kriegen (umgangssprachlich; etwas in seinen Besitz, in seine Gewalt bekommen).
2. a) krallenförmiges Gerät:
das Autoradio mit einer Kralle herausreißen;
b) krallenförmige Vorrichtung zum Blockieren der Räder eines Fahrzeugs; Parkkralle:
Die Polizei will jetzt bei falsch geparkten Autos die Räder mit Krallen blockieren (Spiegel 5, 1985, 62).
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Ansicht: Kralle