Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Kopf
Kọpf, der; -[e]s, Köpfe [mittelhochdeutsch kopf, koph = Becher, Trinkgefäß; scherzhaft übertragen dann: Hirnschale, Kopf, althochdeutsch chopf = Becher, Trinkschale, wohl < spätlateinisch cuppa < lateinisch cupa, ↑ 2"Kufe"]:1. oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen und vieler Tiere, zu dem Gehirn, Augen, Nase, Mund und Ohren gehören:
ein dicker, großer, kahler, ausdrucksvoller Kopf;
der Kopf einer Katze, eines Vogels;
ihr Kopf sank auf die Brust;
die Zuschauer standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt);
Kopf oder Zahl (Avers mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf oder Revers mit dem Zahlenwert; im Zusammenhang mit dem Werfen einer Münze, womit eine Entscheidung zwischen zwei Personen oder Möglichkeiten herbeigeführt werden soll);
den Kopf drehen, abwenden, hochheben, neigen;
den Kopf aus dem Fenster strecken, durch die Tür stecken;
sie schüttelte verneinend den Kopf;
sich den Kopf (die Haare) waschen;
sich den Kopf stoßen (mit dem Kopf an etwas stoßen);
sie ist einen ganzen, halben Kopf größer als ich;
die Mädchen steckten die Köpfe zusammen (berieten sich tuschelnd);
sie bekamen rote Köpfe von der Sonne;
sich die Köpfe heißreden (sehr lebhaft diskutieren);
der Schuss traf ihn am Kopf;
einen Hut auf dem Kopf tragen;
die Turnerin steht auf dem Kopf;
das Buch steht auf dem Kopf (umgekehrt) im Regal;
auf den Kopf des Mörders steht eine Belohnung;
jemandem das Haus über dem Kopf anzünden (während er im Haus ist);
die Haare über Kopf (bei herabhängendem Kopf) föhnen;
dem Kranken ein Kissen unter den Kopf schieben;
der Wind riss ihm den Hut vom Kopf;
das Blut stieg ihr zu Kopf;
Als er sich die beiden Prinzen … einlud, um mit ihnen die arabischen Dichter zu lesen, schüttelte man am Hofe den Kopf (hatte man … kein Verständnis dafür; Benrath, Konstanze 17);
ich tu das nicht, und wenn du dich auf den Kopf stellst (scherzhafte Versicherung, etwas Gefordertes auf keinen Fall tun zu wollen);
R sie wird dir nicht gleich den Kopf abreißen (umgangssprachlich; sie wird dich nicht so schlimm behandeln, wie du befürchtest); das kann den Kopf nicht kosten (das kann so gefährlich nicht sein);
☆ jemandem brummt der Kopf (umgangssprachlich; jemand hat heftige Kopfschmerzen);
jemandem schwirrt der Kopf (jemand ist aufgrund sehr vieler Eindrücke verwirrt);
jemandem raucht der Kopf (umgangssprachlich; jemand denkt längere Zeit angestrengt nach);
nicht wissen, wo einem der Kopf steht (so viel Arbeit haben, dass man verwirrt ist, nicht weiß, wo man anfangen soll);
einen dicken/schweren Kopf haben (Kopfschmerzen, einen Kater haben);
einen roten Kopf bekommen (erröten);
Kopf hoch! (nur nicht den Mut verlieren!);
jemandes Kopf fordern (1. jemandes Enthauptung verlangen. 2. die strenge Bestrafung von jemandem, der sich in höherer Stellung befindet, fordern);
jemandem/jemanden den Kopf kosten (1. zu jemandes Enthauptung führen: dieser Fehler sollte ihn den Kopf kosten. 2. jemanden die Stellung o. Ä. kosten);
den Kopf einziehen (sich ängstlich oder eingeschüchtert zurückhalten und nichts unternehmen, um sich keiner Gefahr auszusetzen o. Ä.);
den Kopf hängen lassen (mutlos sein);
den Kopf unterm Arm tragen (umgangssprachlich; sehr krank sein);
jemandem den Kopf waschen (umgangssprachlich; jemanden scharf zurechtweisen);
seinen Kopf riskieren; Kopf und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren (das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen/verlieren);
seinen Kopf retten (umgangssprachlich; sich retten);
den Kopf hinhalten müssen (umgangssprachlich; [für etwas] geradestehen müssen);
sich [an etwas] den Kopf einrennen (bei einem Vorhaben auf Widerstand stoßen, nicht zum Ziel kommen);
den Kopf aus der Schlinge ziehen (durch geschicktes Verhalten einer Bestrafung entgehen);
den Kopf in den Sand stecken (eine Gefahr nicht sehen wollen; der Realität ausweichen; nach der irrigen Annahme, dass der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt);
den Kopf hoch tragen (stolz sein);
den Kopf oben behalten (den Mut nicht verlieren);
jemandem den Kopf zurechtsetzen/zurechtrücken (umgangssprachlich; jemanden durch Kritik zur Vernunft bringen);
sich [gegenseitig/einander] die Köpfe einschlagen/einhauen (sich heftig streiten);
jemanden [um] einen Kopf kürzer/kleiner machen (umgangssprachlich; jemanden köpfen);
sich an den Kopf fassen/greifen (umgangssprachlich; kein Verständnis für etwas haben: wenn ich so einen Unsinn höre, kann ich mir nur an den Kopf greifen);
jemandem etwas an den Kopf werfen (jemandem etwas [Freches] direkt sagen: sie warf ihm Unverschämtheiten, Beleidigungen an den Kopf);
eins auf den Kopf bekommen/kriegen (↑ 1"Hut" [1]);
etwas auf den Kopf hauen (umgangssprachlich; [einen bestimmten Geldbetrag] auf einmal für Vergnügungen o. Ä. ausgeben; Herkunft ungeklärt, vielleicht in Bezug auf die Münze, die man auf den Kopf, d. h. auf die Seite mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf, wirft, damit die Seite mit der Zahl sichtbar ist: heute habe ich hundert Euro auf den Kopf gehauen);
jemandem auf den Kopf kommen (umgangssprachlich; jemanden ausschimpfen, zurechtweisen, tadeln: ich komm dir gleich auf den Kopf! [Drohung]);
etwas auf den Kopf stellen (umgangssprachlich: 1. das Unterste zuoberst kehren, etwas völlig durcheinanderbringen: die Kinder haben beim Spielen das ganze Haus, Zimmer auf den Kopf gestellt. 2. in etwas, an einem Ort sehr gründlich suchen: ich habe das ganze Haus auf den Kopf gestellt und trotzdem meine Brille nicht gefunden. 3. etwas unrichtig darstellen);
jemandem auf dem Kopf herumtanzen/herumtrampeln (umgangssprachlich; jemandes Gutherzigkeit missbrauchen, indem man ihn respektlos behandelt und sich von ihm nichts sagen lässt);
sich nicht auf den Kopf spucken lassen (salopp; sich nichts gefallen lassen);
jemandem auf den Kopf spucken können (salopp scherzhaft; erheblich größer sein als ein anderer);
nicht auf den Kopf gefallen sein (umgangssprachlich; gewitzt, nicht dumm sein);
jemandem etwas auf den Kopf zusagen (jemandem gegenüber, ohne zu zögern, etwas aussprechen, was man über ihn zu wissen glaubt [ohne jedoch Beweise zu haben]);
jemandem in den Kopf steigen (1. jemanden betrunken, benommen machen: der Wein ist mir in den Kopf gestiegen. 2. seltener; jemanden eingebildet, überheblich machen: der Ruhm ist ihm in den Kopf gestiegen);
jemandem zu Kopf steigen (jemanden eingebildet, überheblich machen);
mit dem Kopf durch die Wand wollen (umgangssprachlich; Unmögliches erzwingen wollen);
mit seinem Kopf für etwas einstehen (mit seinem Leben, seiner Existenz für etwas einstehen);
über jemandes Kopf [hin]weg (ohne jemanden Bestimmtes zu fragen, zu informieren);
über die Köpfe hinwegreden (reden, ohne Rücksicht auf das Verständnis der Zuhörer zu nehmen);
jemandem über den Kopf wachsen (umgangssprachlich: 1. sich so entwickeln, dass jemand Bestimmtes einem nicht mehr gewachsen ist: er ist seinem Vater längst über den Kopf gewachsen. 2. von jemandem nicht mehr bewältigt werden: die Arbeit ist mir über den Kopf gewachsen);
bis über den Kopf in etwas stecken (umgangssprachlich; völlig von etwas beansprucht, belastet sein: bis über den Kopf in Sorgen, Arbeit stecken);
um Kopf und Kragen gehen (umgangssprachlich; um das Leben, die Existenz gehen);
etwas vom Kopf auf die Füße stellen (das Bild, das man von etwas hat, korrigieren: da (= bei Verdi) gäbe es kaum Neues zu entdecken, keine Legende zu zerstören, nichts vom Kopf auf die Füße zu stellen [Gregor-Dellin, Traumbuch 137]);
von Kopf bis Fuß (von oben bis unten; ganz und gar: sich von Kopf bis Fuß neu einkleiden, waschen);
jemanden vor den Kopf stoßen (umgangssprachlich; jemanden in plumper Weise kränken, verletzen);
wie vor den Kopf geschlagen sein (umgangssprachlich; vor Überraschung, Schreck wie gelähmt sein).
2. a) Person mit bestimmten [intellektuellen] Fähigkeiten; Person von bestimmter Intelligenz:
sie ist ein kluger, fähiger Kopf;
ein theoretischer Kopf muss her, ein Mensch mit Bewusstsein (Kant, Impressum 234);
b) an der Spitze von etwas stehende Person:
der Kopf des Unternehmens.
3. Denk-, Willenskraft:
er hat einen eigensinnigen, dicken Kopf (ist eigensinnig, dickköpfig);
seinen Kopf anstrengen;
du musst nicht immer deinen Kopf (Willen) durchsetzen;
etwas [noch] frisch im Kopf haben (umgangssprachlich; sich [noch] gut an etwas erinnern);
etwas im Kopf (im Gedächtnis) haben, behalten;
ich weiß nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht (was sie denken);
er hat nur Mädchen und Autos im Kopf (denkt nur an Mädchen und Autos);
du bist wohl nicht ganz richtig im Kopf (umgangssprachlich; du bist wohl verrückt);
R was man nicht im Kopf hat, [das] muss man in den Beinen haben (wenn man etwas vergisst, muss man einen Weg zweimal machen);
☆ jemandem steht der Kopf nicht nach etwas (↑ "Sinn" [3 a]);
einen klaren/kühlen Kopf bewahren/behalten (nicht nervös werden, die Übersicht behalten);
seinen Kopf aufsetzen (widerspenstig sein, [trotzig] seinen Willen durchsetzen wollen);
den Kopf voll haben (an vieles zu denken haben, sich mit vielen Dingen gedanklich beschäftigen müssen);
den Kopf verlieren (die Übersicht, die Ruhe, die Fassung verlieren);
jemandem den Kopf verdrehen (umgangssprachlich; jemanden verliebt machen: er hat ihr den Kopf verdreht);
sich den Kopf zerbrechen (umgangssprachlich; sehr angestrengt über etwas nachdenken: ich zerbreche mir den Kopf, was ich ihr schenken soll);
sich einen Kopf machen (umgangssprachlich; sich Gedanken machen, über etwas nachdenken: darum/darüber mache ich mir doch keinen Kopf; Er ist ein fröhlicher Mensch, der viel liest und gern Musik hört, der sich einen Kopf um die Probleme der Welt macht [NBI 39, 1989, 8]);
aus dem Kopf (auswendig, ohne nachzusehen);
jemandem nicht aus dem Kopf gehen/wollen (jemanden ständig beschäftigen);
sich etwas aus dem Kopf schlagen (einen Plan o. Ä. aufgeben);
sich etwas durch den Kopf gehen lassen (über eine Sache [in Ruhe] nachdenken);
jemandem durch den Kopf schießen/gehen (jemandem [plötzlich] einfallen, in den Sinn kommen);
jemandem im Kopf herumgehen (umgangssprachlich; jemanden sehr beschäftigen);
sich etwas in den Kopf setzen (fest entschlossen sein, etwas zu tun: er hat sich in den Kopf gesetzt, sie zu heiraten);
im Kopf [aus]rechnen ([aus]rechnen, ohne aufzuschreiben: die Kosten im Kopf ausrechnen);
jemandem nicht in den Kopf [hinein]gehen/[hinein]wollen (jemandem unverständlich, unbegreiflich sein: ihr will nicht in den Kopf, dass er nur so wenig verdient).
4. Einzelperson innerhalb einer größeren Menge von Menschen:
das Einkommen pro Kopf der Bevölkerung;
der Eintritt kostet fünf Euro pro Kopf (für jeden);
Drei Wasserhahnen, auf dreihundert Köpfe ein Wasserhahn (Gaiser, Schlußball 67).
5. a) rundlicher, oberer Teil von etwas:
der Kopf der Stecknadel, des Streichholzes, einer Pfeife;
Disteln mit blauen Köpfen;
Nägel, Schrauben mit flachen Köpfen;
die Blumen lassen die Köpfe hängen (werden welk);
Er schlug die Köpfe von zwei Ampullen ab (Remarque, Triomphe 410);
b) essbarer, rundlicher Teil bestimmter Gemüse- und Salatpflanzen, der etwa die Größe eines Menschenkopfes hat:
ein Kopf Salat, Blumenkohl;
c) oberer Teil oder Vorderende von etwas, dem eine bestimmte Wichtigkeit zukommt:
der Kopf eines Briefbogens, einer Zeitung, einer Buchseite;
den Kopf des Zuges bildet die Musikgruppe;
ich saß am Kopf der Tafel;
Er spazierte bis auf den Kopf der langen Landungsbrücke (Rehn, Nichts 87).
6. [spätmittelhochdeutsch] (landschaftlich) Hohlmaß unterschiedlicher Größe:
gegen … Bezahlung von zehn Kopf Weins für den Scharfrichter (Keller, Dietegen 141).
ein dicker, großer, kahler, ausdrucksvoller Kopf;
der Kopf einer Katze, eines Vogels;
ihr Kopf sank auf die Brust;
die Zuschauer standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt);
Kopf oder Zahl (Avers mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf oder Revers mit dem Zahlenwert; im Zusammenhang mit dem Werfen einer Münze, womit eine Entscheidung zwischen zwei Personen oder Möglichkeiten herbeigeführt werden soll);
den Kopf drehen, abwenden, hochheben, neigen;
den Kopf aus dem Fenster strecken, durch die Tür stecken;
sie schüttelte verneinend den Kopf;
sich den Kopf (die Haare) waschen;
sich den Kopf stoßen (mit dem Kopf an etwas stoßen);
sie ist einen ganzen, halben Kopf größer als ich;
die Mädchen steckten die Köpfe zusammen (berieten sich tuschelnd);
sie bekamen rote Köpfe von der Sonne;
sich die Köpfe heißreden (sehr lebhaft diskutieren);
der Schuss traf ihn am Kopf;
einen Hut auf dem Kopf tragen;
die Turnerin steht auf dem Kopf;
das Buch steht auf dem Kopf (umgekehrt) im Regal;
auf den Kopf des Mörders steht eine Belohnung;
jemandem das Haus über dem Kopf anzünden (während er im Haus ist);
die Haare über Kopf (bei herabhängendem Kopf) föhnen;
dem Kranken ein Kissen unter den Kopf schieben;
der Wind riss ihm den Hut vom Kopf;
das Blut stieg ihr zu Kopf;
Als er sich die beiden Prinzen … einlud, um mit ihnen die arabischen Dichter zu lesen, schüttelte man am Hofe den Kopf (hatte man … kein Verständnis dafür; Benrath, Konstanze 17);
ich tu das nicht, und wenn du dich auf den Kopf stellst (scherzhafte Versicherung, etwas Gefordertes auf keinen Fall tun zu wollen);
R sie wird dir nicht gleich den Kopf abreißen (umgangssprachlich; sie wird dich nicht so schlimm behandeln, wie du befürchtest); das kann den Kopf nicht kosten (das kann so gefährlich nicht sein);
☆ jemandem brummt der Kopf (umgangssprachlich; jemand hat heftige Kopfschmerzen);
jemandem schwirrt der Kopf (jemand ist aufgrund sehr vieler Eindrücke verwirrt);
jemandem raucht der Kopf (umgangssprachlich; jemand denkt längere Zeit angestrengt nach);
nicht wissen, wo einem der Kopf steht (so viel Arbeit haben, dass man verwirrt ist, nicht weiß, wo man anfangen soll);
einen dicken/schweren Kopf haben (Kopfschmerzen, einen Kater haben);
einen roten Kopf bekommen (erröten);
Kopf hoch! (nur nicht den Mut verlieren!);
jemandes Kopf fordern (1. jemandes Enthauptung verlangen. 2. die strenge Bestrafung von jemandem, der sich in höherer Stellung befindet, fordern);
jemandem/jemanden den Kopf kosten (1. zu jemandes Enthauptung führen: dieser Fehler sollte ihn den Kopf kosten. 2. jemanden die Stellung o. Ä. kosten);
den Kopf einziehen (sich ängstlich oder eingeschüchtert zurückhalten und nichts unternehmen, um sich keiner Gefahr auszusetzen o. Ä.);
den Kopf hängen lassen (mutlos sein);
den Kopf unterm Arm tragen (umgangssprachlich; sehr krank sein);
jemandem den Kopf waschen (umgangssprachlich; jemanden scharf zurechtweisen);
seinen Kopf riskieren; Kopf und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren (das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen/verlieren);
seinen Kopf retten (umgangssprachlich; sich retten);
den Kopf hinhalten müssen (umgangssprachlich; [für etwas] geradestehen müssen);
sich
den Kopf aus der Schlinge ziehen (durch geschicktes Verhalten einer Bestrafung entgehen);
den Kopf in den Sand stecken (eine Gefahr nicht sehen wollen; der Realität ausweichen; nach der irrigen Annahme, dass der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt);
den Kopf hoch tragen (stolz sein);
den Kopf oben behalten (den Mut nicht verlieren);
jemandem den Kopf zurechtsetzen/zurechtrücken (umgangssprachlich; jemanden durch Kritik zur Vernunft bringen);
sich [gegenseitig/einander] die Köpfe einschlagen/einhauen (sich heftig streiten);
jemanden [um] einen Kopf kürzer/kleiner machen (umgangssprachlich; jemanden köpfen);
sich
jemandem etwas an den Kopf werfen (jemandem etwas [Freches] direkt sagen: sie warf ihm Unverschämtheiten, Beleidigungen an den Kopf);
eins auf den Kopf bekommen/kriegen (↑ 1"Hut" [1]);
etwas auf den Kopf hauen (umgangssprachlich; [einen bestimmten Geldbetrag] auf einmal für Vergnügungen o. Ä. ausgeben; Herkunft ungeklärt, vielleicht in Bezug auf die Münze, die man auf den Kopf, d. h. auf die Seite mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf, wirft, damit die Seite mit der Zahl sichtbar ist: heute habe ich hundert Euro auf den Kopf gehauen);
jemandem auf den Kopf kommen (umgangssprachlich; jemanden ausschimpfen, zurechtweisen, tadeln: ich komm dir gleich auf den Kopf! [Drohung]);
etwas auf den Kopf stellen (umgangssprachlich: 1. das Unterste zuoberst kehren, etwas völlig durcheinanderbringen: die Kinder haben beim Spielen das ganze Haus, Zimmer auf den Kopf gestellt. 2. in etwas, an einem Ort sehr gründlich suchen: ich habe das ganze Haus auf den Kopf gestellt und trotzdem meine Brille nicht gefunden. 3. etwas unrichtig darstellen);
jemandem auf dem Kopf herumtanzen/herumtrampeln (umgangssprachlich; jemandes Gutherzigkeit missbrauchen, indem man ihn respektlos behandelt und sich von ihm nichts sagen lässt);
sich
jemandem auf den Kopf spucken können (salopp scherzhaft; erheblich größer sein als ein anderer);
nicht auf den Kopf gefallen sein (umgangssprachlich; gewitzt, nicht dumm sein);
jemandem etwas auf den Kopf zusagen (jemandem gegenüber, ohne zu zögern, etwas aussprechen, was man über ihn zu wissen glaubt [ohne jedoch Beweise zu haben]);
jemandem in den Kopf steigen (1. jemanden betrunken, benommen machen: der Wein ist mir in den Kopf gestiegen. 2. seltener; jemanden eingebildet, überheblich machen: der Ruhm ist ihm in den Kopf gestiegen);
jemandem zu Kopf steigen (jemanden eingebildet, überheblich machen);
mit dem Kopf durch die Wand wollen (umgangssprachlich; Unmögliches erzwingen wollen);
mit seinem Kopf für etwas einstehen (mit seinem Leben, seiner Existenz für etwas einstehen);
über jemandes Kopf [hin]weg (ohne jemanden Bestimmtes zu fragen, zu informieren);
über die Köpfe hinwegreden (reden, ohne Rücksicht auf das Verständnis der Zuhörer zu nehmen);
jemandem über den Kopf wachsen (umgangssprachlich: 1. sich so entwickeln, dass jemand Bestimmtes einem nicht mehr gewachsen ist: er ist seinem Vater längst über den Kopf gewachsen. 2. von jemandem nicht mehr bewältigt werden: die Arbeit ist mir über den Kopf gewachsen);
bis über den Kopf in etwas stecken (umgangssprachlich; völlig von etwas beansprucht, belastet sein: bis über den Kopf in Sorgen, Arbeit stecken);
etwas vom Kopf auf die Füße stellen (das Bild, das man von etwas hat, korrigieren: da (= bei Verdi) gäbe es kaum Neues zu entdecken, keine Legende zu zerstören, nichts vom Kopf auf die Füße zu stellen [Gregor-Dellin, Traumbuch 137]);
von Kopf bis Fuß (von oben bis unten; ganz und gar: sich von Kopf bis Fuß neu einkleiden, waschen);
jemanden vor den Kopf stoßen (umgangssprachlich; jemanden in plumper Weise kränken, verletzen);
wie vor den Kopf geschlagen sein (umgangssprachlich; vor Überraschung, Schreck wie gelähmt sein).
2. a) Person mit bestimmten [intellektuellen] Fähigkeiten; Person von bestimmter Intelligenz:
sie ist ein kluger, fähiger Kopf;
ein theoretischer Kopf muss her, ein Mensch mit Bewusstsein (Kant, Impressum 234);
b) an der Spitze von etwas stehende Person:
der Kopf des Unternehmens.
3. Denk-, Willenskraft:
er hat einen eigensinnigen, dicken Kopf (ist eigensinnig, dickköpfig);
seinen Kopf anstrengen;
du musst nicht immer deinen Kopf (Willen) durchsetzen;
etwas [noch] frisch im Kopf haben (umgangssprachlich; sich [noch] gut an etwas erinnern);
etwas im Kopf (im Gedächtnis) haben, behalten;
ich weiß nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht (was sie denken);
er hat nur Mädchen und Autos im Kopf (denkt nur an Mädchen und Autos);
du bist wohl nicht ganz richtig im Kopf (umgangssprachlich; du bist wohl verrückt);
R was man nicht im Kopf hat, [das] muss man in den Beinen haben (wenn man etwas vergisst, muss man einen Weg zweimal machen);
☆ jemandem steht der Kopf nicht nach etwas (↑ "Sinn" [3 a]);
einen klaren/kühlen Kopf bewahren/behalten (nicht nervös werden, die Übersicht behalten);
seinen Kopf aufsetzen (widerspenstig sein, [trotzig] seinen Willen durchsetzen wollen);
den Kopf voll haben (an vieles zu denken haben, sich mit vielen Dingen gedanklich beschäftigen müssen);
den Kopf verlieren (die Übersicht, die Ruhe, die Fassung verlieren);
jemandem den Kopf verdrehen (umgangssprachlich; jemanden verliebt machen: er hat ihr den Kopf verdreht);
sich
sich
aus dem Kopf (auswendig, ohne nachzusehen);
jemandem nicht aus dem Kopf gehen/wollen (jemanden ständig beschäftigen);
sich
sich
jemandem durch den Kopf schießen/gehen (jemandem [plötzlich] einfallen, in den Sinn kommen);
jemandem im Kopf herumgehen (umgangssprachlich; jemanden sehr beschäftigen);
sich
im Kopf [aus]rechnen ([aus]rechnen, ohne aufzuschreiben: die Kosten im Kopf ausrechnen);
jemandem nicht in den Kopf [hinein]gehen/[hinein]wollen (jemandem unverständlich, unbegreiflich sein: ihr will nicht in den Kopf, dass er nur so wenig verdient).
4. Einzelperson innerhalb einer größeren Menge von Menschen:
das Einkommen pro Kopf der Bevölkerung;
der Eintritt kostet fünf Euro pro Kopf (für jeden);
Drei Wasserhahnen, auf dreihundert Köpfe ein Wasserhahn (Gaiser, Schlußball 67).
5. a) rundlicher, oberer Teil von etwas:
der Kopf der Stecknadel, des Streichholzes, einer Pfeife;
Disteln mit blauen Köpfen;
Nägel, Schrauben mit flachen Köpfen;
die Blumen lassen die Köpfe hängen (werden welk);
Er schlug die Köpfe von zwei Ampullen ab (Remarque, Triomphe 410);
b) essbarer, rundlicher Teil bestimmter Gemüse- und Salatpflanzen, der etwa die Größe eines Menschenkopfes hat:
ein Kopf Salat, Blumenkohl;
c) oberer Teil oder Vorderende von etwas, dem eine bestimmte Wichtigkeit zukommt:
der Kopf eines Briefbogens, einer Zeitung, einer Buchseite;
den Kopf des Zuges bildet die Musikgruppe;
ich saß am Kopf der Tafel;
Er spazierte bis auf den Kopf der langen Landungsbrücke (Rehn, Nichts 87).
6.
gegen … Bezahlung von zehn Kopf Weins für den Scharfrichter (Keller, Dietegen 141).