Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Konzentrationslager
Kon|zen|t|ra|ti|ons|la|ger, das [wohl Lehnübersetzung von englisch concentration camp, Bezeichnung für die erstmals 1901 vom britischen Feldmarschall H. H. Kitchener (1850–1916) eingerichteten Internierungslager im Burenkrieg (1899–1902)]:1. (nationalsozialistisch) (zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) Lager, in dem Gegner des nationalsozialistischen Regimes sowie Angehörige der als minderwertig erachteten Völker und andere nicht erwünschte Personengruppen in grausamer Weise unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten [und in großer Zahl ermordet] werden:
dass sie sich gelegentlich bei ihrem Gatten für Juden aus der guten Gesellschaft einsetze – die Juden kamen trotzdem ins Konzentrationslager (K. Mann, Mephisto 27);
1933 wurden die ersten Schwulen in Konzentrationslager gebracht (Schwamborn, Schwulenbuch 104);
Schutzhaftbefehle, Einweisungen in Konzentrationslager, Vermögensbeschlagnahmen … und alle sonstigen Maßnahmen der Gestapo waren hierdurch jeglicher Kontrolle entzogen (Fraenkel, Staat 289);
Der … Mann soll am 3. November 1943 an einer Massenmordaktion im Konzentrationslager Majdanek teilgenommen haben (taz 5. 2. 99, 5);
Sein (= des Feindsenders) Abhören wurde mit Konzentrationslager bestraft (Lentz, Muckefuck 218).
2. (gegen die Genfer Konvention verstoßendes) Massenlager, das Elemente des Arbeits-, Internierungs- und Kriegsgefangenenlagers sowie des Gefängnisses und Gettos vereinigt (im 20. Jahrhundert vor allem in Diktaturen zur Unterdrückung der Opposition benutzt):
er bewachte ein Konzentrationslager im Burenkrieg;
Die herrschende Clique sei in Serbien unanfechtbar: »Sie haben versucht, ein Konzentrationslager zu bauen, mitten in Europa. Es ist ihnen gelungen …« (Spiegel 11, 1999, 210).
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