Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
konstruieren
kon|s|t|ru|ie|ren [lateinisch construere = zusammenschichten; erbauen, errichten, zu: struere, ↑ "Struktur"]:1. a) Form und [Zusammen]bau eines technischen Objektes durch Ausarbeitung des Entwurfs, durch technische Berechnungen, Überlegungen usw. maßgebend gestalten:
ein Auto, eine Brücke konstruieren;
das Regal habe ich [mir] selbst konstruiert;
b) (besonders Mathematik, Logik) mithilfe vorgeschriebener Operationen herleiten;
c) (Geometrie) mithilfe bestimmter Zeichengeräte (z. B. Zirkel und Lineal) aus vorgegebenen Größen (z. B. Winkeln, Strecken) zeichnen:
aus zwei Strecken und einem Winkel ein Dreieck konstruieren;
d) (Sprachwissenschaft) nach den Regeln der Grammatik bilden:
einen Satz [richtig] konstruieren;
das Verb wird mit dem Dativ konstruiert (mit einem Dativobjekt verbunden).
2. (bildungssprachlich)
a) gedanklich, begrifflich, logisch aufbauen, herstellen:
ein Begriffssystem konstruieren;
[zu einem Fall] einen Parallelfall konstruieren;
b) (abwertend) weitgehend gedanklich, theoretisch, mithilfe von Annahmen und daher künstlich, in gezwungener Weise aufbauen, herstellen:
[aus schwachen Indizien] eine Anklage konstruieren;
eine allzu konstruierte Romanhandlung;
das Beispiel klingt, wirkt konstruiert (gekünstelt, gezwungen).
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