Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kolonie
Ko|lo|nie, die; -, -n [lateinisch colonia = Länderei; Ansiedlung, Kolonie, zu: colere = bebauen, (be)wohnen bzw. zu: colonus = Bauer, Siedler]:1. auswärtige Besitzung eines Staates, die politisch und wirtschaftlich von ihm abhängig ist:
die ehemaligen französischen Kolonien in Afrika;
Kolonien erwerben;
Mit dem Kollaps von Kontinentalreichen und Kolonien rund um den Globus wurde nach zwei Weltkriegen auch jenes Dogma begraben, auf dem sie beruhten (Spiegel 47, 1998, 161).
2. Gruppe von Personen gleicher Nationalität, die im Ausland [am gleichen Ort] lebt und dort die Traditionen des eigenen Landes pflegt:
die deutsche Kolonie in Rom;
Genau besehen gibt es kaum noch Flecken, an denen Deutsche nicht auf Deutsche treffen oder gleich auf eine ganze Kolonie (Spiegel 49, 1998, 99);
Ü Die Hannoveraner gingen – unterstützt von ihrer mächtigen Kolonie (Sport; ihren beieinandersitzenden Schlachtenbummlern) – zu massiven Gegenangriffen über (Walter, Spiele 163).
3. Siedlung:
an der Küste gab es noch einige kleine Kolonien der Ureinwohner;
Diese Kolonie war in den Elendsjahren nach dem Weltkriege aus einem Barackenlager entstanden (Fallada, Trinker 52);
eine kleine Laube in der Kolonie Grüne Weide (Baum, Paris 83).
4. (Biologie) mehr oder weniger lockerer Verband ein- und mehrzelliger pflanzlicher oder tierischer Individuen einer Art:
Möwen brüten in Kolonien;
Ü wie die … Tabakteile erst in dichter Kolonie, dann sich auflösend, auf der Oberfläche schwammen (Böll, Haus 75).
5. a) Kurzform von ↑ "Ferienkolonie";
b) Kurzform von ↑ "Strafkolonie".
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