Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kohl
Kohl, der; -[e]s, -e:1. a) [mittelhochdeutsch kōl, koel(e), althochdeutsch kōl(i) < lateinisch caulis = Kohl, eigentlich = Strunk] in vielen Arten vorkommende, zu den Kreuzblütlern gehörende Gemüsepflanze:
ein Kopf Kohl;
Kohl pflanzen, anbauen;
R das macht den Kohl [auch] nicht fett (umgangssprachlich; das nützt auch nichts, macht etwas nicht besser);
[seinen] Kohl anbauen/bauen (umgangssprachlich; zurückgezogen leben);
b) [mittelhochdeutsch kōl, koel(e), althochdeutsch kōl(i) < lateinisch caulis = Kohl, eigentlich = Strunk] Gericht aus Kohl (1 a):
Kohl und Pinkel;
Ich ging in den Hausflur hinein, in dem es nach Kohl und schlechtem Fett roch (Simmel, Affäre 194);
[das ist doch] aufgewärmter Kohl (umgangssprachlich; eine alte, längst abgetane Sache);
den [alten] Kohl wieder aufwärmen (umgangssprachlich; etwas, was erledigt, abgetan ist, noch einmal zur Sprache bringen);
c) (süddeutsch, österreichisch, schweizerisch) Wirsing.
2. [aus der Studentensprache, zu hebräisch qôl = Gerücht, eigentlich = Rede; schon früh an Kohl (1 a) angelehnt] (umgangssprachlich abwertend) ungereimtes Zeug, Unsinn:
das ist doch alles Kohl!;
Kohl reden, quatschen;
dieser ganze grenzenlose Kohl von Gesetzemacherei (A. Zweig, Grischa 118);
Nun, schön, habe ich den Kohl umsonst gekliert (Fallada, Jeder 151).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kohl