Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kodex
Ko|dex, der; -es und -, -e und …dizes […dit̮se:s], Co|dex, der; -, …dices […dit̮se:s] [lateinisch codex (älter: caudex) = Schreibtafel, Verzeichnis, eigentlich = Baumstamm, Klotz, dann: zu Schreibtafeln gespaltenes Holz, zu: cudere = schlagen]:1. a) (in der Antike) Anzahl zusammengebundener, mit Wachs überzogener hölzerne Schreibtäfelchen;
b) (im Mittelalter) Sammlung von ↑ {{link}}Handschriften{{/link}} (3), die zwischen Holzdeckeln zu einer Art Buch zusammengefügt sind:
Im Jahr 1942 wurde der Kodex aus der hessischen Landesbibliothek nach Dresden ausgelagert (Zeit 29. 10. 98, 45).
2. (im römischen Recht) Gesetzessammlung.
3. Sammlung von Normen, Regeln eines Sachbereichs:
ein Kodex der Normen, Begriffe.
4. ungeschriebene Regeln des Verhaltens, des Handelns, an denen sich eine [gesellschaftliche] Gruppe orientiert; Verhaltenskodex:
der Kodex ehrbarer Kaufleute;
ein Kodex für internationale Direktinvestitionen;
der … Protest gegen den ungeschriebenen moralischen Kodex der wilhelminischen Gesellschaft (Reich-Ranicki, Th. Mann 120);
Am bunten Gummifisch demonstriert Alwin P. dem Richter die gesetzeskonforme Angelkunst. »Das geht alles streng nach Kodex bei uns!« (Zeit 28. 1. 99, 59).
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