Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Knüppel
Knụ̈p|pel, der; -s, - [aus dem Niederdeutschen, (Ost)mitteldeutschen (dafür mittelhochdeutsch knüpfel), im Sinne von »Knotenstock, Knorren« verwandt mit ↑ "Knopf"; in niederdeutscher Lautung im Hochdeutschen vermischt mit älterem Klüppel = Gerät zum Klopfen, mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) klüppel, zu ↑ "klopfen", kloppen; vgl. ↑ "Klöppel"]:1. a) kurzer, dicker Stock:
ein Knüppel aus Hartgummi;
die Polizei trieb die Demonstranten mit Knüppeln auseinander;
einen Hund mit einem Knüppel erschlagen;
da möchte man doch gleich/am liebsten mit dem Knüppel dreinschlagen, den Knüppel nehmen (umgangssprachlich; mit Gewalt Ordnung schaffen);
R da liegt der Knüppel beim Hund (umgangssprachlich; das ist die notwendige unangenehme Folge);
jemandem ein Knüppel am Bein sein (↑ "Klotz");
sich einen Knüppel ans Bein binden, hängen (↑ "Klotz");
einen Knüppel am Bein haben (↑ "Klotz");
jemandem Knüppel/einen Knüppel zwischen die Beine werfen (umgangssprachlich; jemandem Schwierigkeiten bereiten);
b) etwa armdickes Rundholz in bestimmter Länge;
c) (Metallbearbeitung) vierkantiger gewalzter Stahl.
2. a) Kurzform von ↑ "Steuerknüppel":
Wer getroffen war, sackte über dem Knüppel zusammen, … und seine Maschine legte sich auch schräg (Gaiser, Jagd 190);
b) Kurzform von ↑ "Schaltknüppel".
3. (landschaftlich) längliches Brötchen:
Dass daneben auch das Brotsortiment, Schrippen, Knüppel, Kuchen und Torten trotz der Kleinbesetzung nahezu in gewohnter Menge produziert wurden, … (BNN 4. 1. 78, 5).
4. (derb) Penis:
Ich habe nichts anzuziehen, muss nackt ins Dorf fahren. »Ich werde«, sagte er sich, »langes Gras rupfen und es an meinen Knüppel binden …« (Afanasjew [Übers.], Märchen 26).
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