Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Klinge
Klịn|ge, die; -, -n [mittelhochdeutsch klinge = Schwertschneide, Schwert, zu ↑ "klingen", nach dem hellen Klang, den die Klinge beim Auftreffen auf Helm oder Panzer verursacht]:1. a) flacher, aus Stahl, Eisen bestehender, geschliffener Teil eines zum Schneiden, Stechen dienenden Werkzeugs, Gerätes:
eine scharfe, stumpfe, blanke, verrostete Klinge;
das Messer hat eine große und eine kleine Klinge;
eine neue Klinge (Rasierklinge) in den Rasierapparat einlegen;
denn Mohrle hat … ein Messer in der Hand. Erst nur einen Griff, aus dem mit einem einzigen Druck die Klinge herausfährt (Ossowski, Flatter 105);
Er … wischte die Klinge am Hosenbein ab, bevor er sie ins Messer klappte (H. Gerlach, Demission 85);
b) (gehoben veraltend) Waffe mit einer Klinge (z. B. Degen, Säbel):
Beim Militär galt die … aus Italien stammende … leichte Klinge (Bergengruen, Rittmeisterin 206);
☆ mit jemandem die Klingen, (auch:) die Klinge kreuzen (gehoben: 1. mit jemandem fechten. 2. mit jemandem ein Streitgespräch führen, eine Kontroverse austragen);
eine [gute] Klinge schlagen (1. gehoben; gut fechten. 2. gehoben; sich entschieden für etwas einsetzen: Endlich muss für die Gerechtigkeit eine Klinge geschlagen werden [Fr. Wolf, Zwei 274]. 3. umgangssprachlich scherzhaft; ausgiebig, viel essen);
eine scharfe Klinge führen (gehoben; in Auseinandersetzungen, Diskussionen scharf auftreten, ein gefährlicher Gegner sein);
jemanden über die Klinge springen lassen (1. Militär; [wehrlose Feinde, Gefangene, Zivilisten] töten: Ich befehle euch, … alles über die Klinge springen zu lassen, was ihr an Bewohnern … antrefft [Sieburg, Blick 34]. 2. umgangssprachlich; jemanden mit Vorsatz zugrunde richten, ruinieren: Nachdem er [= der VfB-Präsident] kompetente Trainer wie Löw oder Fringer bedenkenlos über die Klinge springen ließ, ist wohl Schäfer das nächste Bauernopfer [Stuttgarter Zeitung 4. 12. 98, 27]. 3. Sportjargon; [einen Gegenspieler, eine Gegenspielerin] foulen: Als Verlaat Epp über die Klinge springen ließ, behielt Brinkmann die Nerven und schmetterte den Elfmeter zum Ausgleich in die Maschen [FNP 12. 9. 98, 1]).
2. (landschaftlich) tiefe, enge Schlucht.
Klịn|ge, die; -, -n [mittelhochdeutsch klinge = Schwertschneide, Schwert, zu ↑ "klingen", nach dem hellen Klang, den die Klinge beim Auftreffen auf Helm oder Panzer verursacht]:1. a) flacher, aus Stahl, Eisen bestehender, geschliffener Teil eines zum Schneiden, Stechen dienenden Werkzeugs, Gerätes:
eine scharfe, stumpfe, blanke, verrostete Klinge;
das Messer hat eine große und eine kleine Klinge;
eine neue Klinge (Rasierklinge) in den Rasierapparat einlegen;
denn Mohrle hat … ein Messer in der Hand. Erst nur einen Griff, aus dem mit einem einzigen Druck die Klinge herausfährt (Ossowski, Flatter 105);
Er … wischte die Klinge am Hosenbein ab, bevor er sie ins Messer klappte (H. Gerlach, Demission 85);
b) (gehoben veraltend) Waffe mit einer Klinge (z. B. Degen, Säbel):
Beim Militär galt die … aus Italien stammende … leichte Klinge (Bergengruen, Rittmeisterin 206);
☆ mit jemandem die Klingen, (auch:) die Klinge kreuzen (gehoben: 1. mit jemandem fechten. 2. mit jemandem ein Streitgespräch führen, eine Kontroverse austragen);
eine [gute] Klinge schlagen (1. gehoben; gut fechten. 2. gehoben; sich entschieden für etwas einsetzen: Endlich muss für die Gerechtigkeit eine Klinge geschlagen werden [Fr. Wolf, Zwei 274]. 3. umgangssprachlich scherzhaft; ausgiebig, viel essen);
eine scharfe Klinge führen (gehoben; in Auseinandersetzungen, Diskussionen scharf auftreten, ein gefährlicher Gegner sein);
jemanden über die Klinge springen lassen (1. Militär; [wehrlose Feinde, Gefangene, Zivilisten] töten: Ich befehle euch, … alles über die Klinge springen zu lassen, was ihr an Bewohnern … antrefft [Sieburg, Blick 34]. 2. umgangssprachlich; jemanden mit Vorsatz zugrunde richten, ruinieren: Nachdem er [= der VfB-Präsident] kompetente Trainer wie Löw oder Fringer bedenkenlos über die Klinge springen ließ, ist wohl Schäfer das nächste Bauernopfer [Stuttgarter Zeitung 4. 12. 98, 27]. 3. Sportjargon; [einen Gegenspieler, eine Gegenspielerin] foulen: Als Verlaat Epp über die Klinge springen ließ, behielt Brinkmann die Nerven und schmetterte den Elfmeter zum Ausgleich in die Maschen [FNP 12. 9. 98, 1]).
2. (landschaftlich) tiefe, enge Schlucht.