Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kleid
Kleid, das; -[e]s, -er [mittelhochdeutsch kleit, wohl eigentlich = das mit Klei gewalkte (Tuch); Tuche wurden früher durch Walken unter Zusatz fetter Tonerde hergestellt]:1. zur Oberbekleidung von Frauen und Mädchen gehörendes, einteiliges Kleidungsstück, das den Ober- und Unterkörper [sowie die Arme] und die Beine (in unterschiedlicher Länge) bedeckt:
ein hochgeschlossenes, schulterfreies, ärmelloses, trägerloses, kurzes, langes, weites, eng anliegendes, leichtes, warmes, sportliches, sportives, elegantes, festliches Kleid;
ein Kleid mit Reißverschluss, zum Durchknöpfen;
das Kleid steht dir gut;
das Kleid anziehen, ausziehen, überziehen, überstreifen, auf-, zuknöpfen, auf den Bügel hängen;
ein Kleid zuschneiden, nähen, ändern;
ein Kleid arbeiten lassen;
[sich] ein Kleid machen lassen;
ein rotes Kleid tragen;
beim Hinuntergehen das Kleid raffen, hochnehmen;
in einem neuen Kleid zur Arbeit gehen;
Ü das bunte Kleid des Herbstes (gehoben; die herbstliche Laubfärbung);
die Natur trägt ein grünes, weißes Kleid (gehoben; ist begrünt, ist mit Schnee bedeckt);
die Stadt hat ein festliches Kleid angelegt (gehoben; ist festlich geschmückt);
Den Schrank hatte er aufgemacht, in dem die sackartigen Kleider seiner einstigen Frau … waren (Sommer, Und keiner 117);
Haugk … sah zwei Mädchen in knöchellangen Kleidern die Treppe herunterkommen (Gerlach, Demission 55);
Mutter zwängt sich ins Kleid (Schwaiger, Wie kommt 7);
erstes Kleid (veraltet; Korsett bzw. Mieder und Büstenhalter);
zweites Kleid (veraltet; Unterkleid, Unterwäsche).
2. besonders über der Wäsche getragene Bekleidung:
die Kleider kleben mir am Körper;
seine Kleider ablegen;
jemandem die Kleider vom Leib reißen;
an seinen Kleidern ist, klebt Blut;
den Staub aus den Kleidern bürsten;
nicht aus den Kleidern [heraus]kommen (nicht ins Bett kommen, keine Möglichkeit finden, ins Bett zu gehen);
in die Kleider schlüpfen, fahren;
in den Kleidern schlafen;
S Kleider machen Leute (gepflegte, gute Kleidung fördert das Ansehen);
aus den Kleidern fallen (salopp; sehr mager, abgemagert sein);
[jemandem] nicht in den Kleidern hängen bleiben ([für jemanden] eine seelische Belastung sein: dass sie so im Stich gelassen wurde, das ist ihr natürlich nicht in den Kleidern hängen geblieben);
sich tüchtig in die Kleider tun müssen (landschaftlich; tüchtig essen müssen, um wieder zuzunehmen).
3. a) (veraltet) Uniform, Tracht;
b) (schweizerisch veraltend) [Herren]anzug.
4. (besonders Jägersprache, Zoologie)
a) Gefieder;
b) Fell (z. B. des Hasen, Hermelins).
5. (Seemannssprache)
a) Schutzbezug, Hülle;
b) Bahn, Streifen des Segels.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kleid