Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
kitzeln
kịt|zeln [mittelhochdeutsch kitzeln, althochdeutsch kizzilōn, wahrscheinlich laut- bzw. bewegungsnachahmend]:1. a) bei jemandem durch wiederholtes Berühren an bestimmten, empfindlichen Körperstellen eine Empfindung auslösen, die meist zum Lachen reizt:
jemanden kitzeln;
jemandes Fußsohlen kitzeln;
jemanden an den Zehen, unter den Armen kitzeln;
sie kitzelte ihn mit einem Grashalm in der Nase;
Ü er hat ihn mit dem Messer zwischen den Rippen gekitzelt (salopp; mit Messerstichen verletzt);
b) durch leichtes [unabsichtliches] Berühren eine leicht juckende Empfindung hervorrufen, verursachen:
die Wolle kitzelt;
die Haare kitzeln [im Nacken];
ein kitzelnder Schnurrbart;
Sie ließ die Tränen, die sie noch am Nasenflügel kitzelten, einfach trocknen (Sommer, Und keiner 5);
K ein Schauspiel, … das Tränen in deine Augen lockt, wenn es dein Zwerchfell zum Gelächter kitzelt (Schiller, Räuber III, 2).
2. a) einen angenehmen Sinnesreiz hervorrufen:
der Duft aus der Küche kitzelte ihn in der Nase, kitzelte seine Nase;
gutes Essen kitzelt den Gaumen;
jemandes Eitelkeit kitzeln (jemandem schmeicheln);
Hortenses pralle Brüste unter dem dünnen Nachthemd kitzelten seine Augen (Apitz, Wölfe 100);
K Es steht dem Verführer so schön, an seinem Verbrechen seinen Witz noch zu kitzeln (Schiller, Kabale V, 2);
b) einen ↑ "Kitzel" (2) hervorrufen, verursachen:
es kitzelt mich (reizt, gelüstet mich), ihm zu widersprechen;
der Gedanke an das Abenteuer kitzelt ihn;
Er sagte es mit einer Art fürchterlichen Flehens, … das sie grausig kitzelte (H. Mann, Unrat 142);
c) ↑ "jucken" (1 a):
wenn ihm doch auch einmal die Sohle kitzelt (Goethe, Faust I, 4983).
3. herauskitzeln:
der 16j-jährige A. S. kitzelte noch mehr Leistung aus seinem Maschinchen (ADAC-Motorwelt 9, 1980, 22);
So viel Zeit, um das Fünfmarkstück mit Zauberkunststücken aus dem Sparschwein zu kitzeln, hatte Anni nicht (Augsburger Allgemeine 22./23. 4. 78, XIX).
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