Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
kauen
kau|en [mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) kūwen (= mittelhochdeutsch kiuwen, althochdeutsch kiuwan, erhalten in »wiederkäuen«)]:1. a) [Essbares] mit den Zähnen o. Ä. zerkleinern:
gut, gründlich, langsam kauen;
mit, auf vollen, beiden Backen kauen (umgangssprachlich; den Mund sehr voll haben und kauen);
man soll jeden Bissen dreißigmal kauen;
sie kaute das Brot, das Fleisch;
die Kinder kauten Kaugummi;
den Wein kauen (seinen Geschmack unter Kaubewegungen prüfen);
kauende Mundwerkzeuge (Fachsprache; zum Kauen bestimmte Mundwerkzeuge);
Ü die Worte kauen (langsam, schwerfällig sprechen);
Diethelm … kaut Erdnüsschen (Ziegler, Kein Recht 368);
R gut gekaut ist halb verdaut (gut gekaut ist das Essen bekömmlicher);
hoch kauen (umgangssprachlich; mit Widerwillen essen);
b) etwas lange und mühevoll mit den Zähnen zu zerkleinern suchen:
an einem zähen Stück Fleisch kauen;
an einem Problem, an einer Aufgabe kauen (umgangssprachlich; Schwierigkeiten mit der Bewältigung haben);
da kündige ich Ihnen vorsorglich, wissen Sie, da haben Sie zu kauen dran während der Fahrt (Fallada, Mann 63).
2. an etwas nagen, knabbern:
am, auf dem Bleistift, an den Fingernägeln kauen;
er kaute nervös auf den, an den Lippen;
sie kaut [die] Nägel (kaut sich gewohnheitsmäßig die Fingernägel ab);
Er schwieg und kaute verbissen an seinem Halm (Schnurre, Bart 101);
Er kaute auf seiner Brille, die wie eine Pfeife in seinem Mundwinkel hing (B. Vesper, Reise 396).
3. (vulgär) ↑ "abkauen" (2):
Ja, dann sagen sie, komm, kau mir einen oder wichs mir einen (Schmidt, Strichjungengespräche 221).
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