Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kasse
Kạs|se, die; -, -n [älter: Cassa, ↑ "Kassa"]:1. kastenförmiger, verschließbarer Behälter [aus Stahl], in dem Geld aufbewahrt wird:
die Kasse öffnen, verschließen;
Ü meine Kasse ist leer, in meiner Kasse ist/herrscht Ebbe (umgangssprachlich; ich habe kein Geld);
Das Geld wurde zusammengetan, und Rabbi David hielt die Kasse (verwaltete das Geld; Buber, Gog 175);
schwarze Kasse (geheime, illegale Geldmittel: Es ging um Falschdeklarationen, schwarze Kassen und Doppelrechnungen [natur 4, 1991, 39]);
in die Kasse greifen/einen Griff in die Kasse tun (umgangssprachlich verhüllend; Geld entwenden, stehlen).
2. a) Ladenkasse, Registrierkasse:
der Ausverkauf brachte gefüllte Kassen;
(Ruf nach jemandem, der befugt ist, Geld für eine Ware entgegenzunehmen) Kasse bitte!;
die Chefin selbst sitzt hinter der Kasse;
die Kasse klingelt/die Kassen klingeln (umgangssprachlich; es wird viel Geld eingenommen, ein großer Umsatz gemacht; nach dem [früher üblichen] Klingelzeichen beim Öffnen der Registrierkasse: Der hohe Dollarkurs ließ die Kassen klingeln [Hamburger Morgenpost 24. 5. 85, 2]);
Kasse machen (Kaufmannssprache; die über einen bestimmten Zeitraum eingegangenen und ausgezahlten Beträge abrechnen);
b) Bereich in einem Geschäft, wo sich die Kasse (2 a) befindet und die von jemandem ausgewählten Waren bezahlt werden müssen [und verpackt werden]:
Waren bitte an der Kasse zahlen;
jemanden zur Kasse bitten (umgangssprachlich; von jemandem Geld fordern).
3. a) jemandem zur Verfügung stehendes Geld:
gemeinsame Kasse führen, machen (Ausgaben gemeinschaftlich bestreiten);
wir haben getrennte Kasse (bezahlen jeder für sich);
Und wie stehts da mit der Kasse? (Fallada, Jeder 146);
Schmitz, welcher die Stücke nach der »Kasse« (nach dem Gewinn, den Bareinnahmen) beurteilen musste, die sie voraussichtlich machen würden (K. Mann, Mephisto 167);
R Hauptsache, die Kasse stimmt (die Hauptsache ist, dass der Gewinn so ist, wie man ihn erstrebt);
Kasse machen (umgangssprachlich; viel Geld verdienen, erwirtschaften o. Ä.);
[gut, schlecht/knapp] bei Kasse sein (umgangssprachlich; [reichlich, wenig] Geld zur Verfügung haben: Heute Nacht wart ihr nicht gerade bei Kasse [Fallada, Herr 79]);
ein [großes, gewaltiges, tiefes] Loch in jemandes Kasse reißen (umgangssprachlich; jemanden [sehr] viel Geld kosten);
b) (Kaufmannssprache) Barzahlung:
zahlbar rein netto Kasse (in bar ohne Abzug);
wir liefern gegen Kasse;
Austin-Princess … für DM 11 750,– Kasse zu verkaufen (auto 7, 1965, 70).
4. a) Abteilung einer Behörde oder eines Unternehmens, die Zahlungen entgegennimmt oder leistet:
die Gehälter werden nicht mehr von der Kasse ausbezahlt, sondern auf Konten überwiesen;
Kasse der gegenseitigen Hilfe (DDR; von der Gewerkschaft geschaffene und durch monatliche Beiträge freiwilliger Mitglieder finanzierte Einrichtung, die den Mitgliedern in Notfällen und ähnlichen Situationen mit zinslosen Darlehen kurzfristig hilft; Lehnübersetzung aus dem Russischen);
b) Raum, in dem sich die Kasse (4 a) befindet:
die Kasse ist schon geschlossen;
Geld an der Kasse (am Schalter der Kasse) einzahlen, abholen;
c) (in einem Theater, Kino, Stadion, Schwimmbad o. Ä.) kleiner Raum in der Vorhalle oder am Eingang, in dem Eintrittskarten verkauft werden:
die reservierten Karten können an der Kasse (am Schalter der Kasse) abgeholt werden.
5. (umgangssprachlich)
a) Sparkasse, Bank, Kreditinstitut:
Geld auf der Kasse haben, von der Kasse holen, zur Kasse bringen;
b) Krankenkasse:
die Kasse zahlt nur wenig, hat alle Kosten übernommen;
die Kur geht auf Kasse (umgangssprachlich; wird von der Krankenkasse bezahlt);
in keiner Kasse sein.
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