Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Kanone
Ka|no|ne, die; -, -n [italienisch cannone = Geschütz, eigentlich = großes Rohr, Vergrößerungsform von: canna = Rohr < lateinisch canna, ↑ "Kanal"]:1. [schweres] Geschütz mit langem Rohr, das dem Geschoss eine flache Flugbahn gibt und eine große Reichweite hat:
die Kanonen donnern, feuern;
eine Kanone laden, richten, abfeuern;
Vor die Frage »Kanonen oder Butter?« gestellt, entschied sich Hermann Göring für Kanonen, weil ein totalitäres System nun einmal glaubt, ohne Kanonen verloren zu sein (Dönhoff, Ära 226);
mit Kanonen auf/nach Spatzen schießen (mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen etwas Harmloses oder Belangloses vorgehen);
unter aller Kanone sein (umgangssprachlich; sehr schlecht sein; eigentlich scherzhafte schülersprachliche Übersetzung von lateinisch sub omni canone = [Leistung] unter jeglicher Richtschnur, zu lateinisch canon, 1"Kanon": die Autostraßen sind dort unter aller Kanone).
2. (umgangssprachlich) Könner auf einem Gebiet; sportliche Größe:
sie ist eine Kanone [im Tennis];
er gehört nicht zu den Kanonen des Vereins;
Jetzt regieren die stärksten Kanonen, jetzt toben unerbittlich die Konkurrenzkämpfe (Thielicke, Ich glaube 248).
3. (salopp scherzhaft) Revolver:
er schleppt immer eine Kanone mit sich herum;
nimm die Kanone weg!;
Jedenfalls nimmt er jetzt seinen Dienstrevolver, die Kanone, aus der Hosentasche und steckt dafür eine leichte Pistole ein (Fallada, Jeder 206).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kanone