Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Kanon
1Ka|non, der; -s, -s [spätlateinisch canon = Glaubensregel; kirchliches Disziplinargesetz < lateinisch canon = Regel, Norm, Richtschnur, Messstab < griechisch kano̅̓n, wohl ursprünglich = Rohrstock, -stab, zu: kánna, ↑ "Kanal"]:1. (Musik)
a) Lied, bei dem in einem bestimmten Abstand zwei oder mehrere Stimmen nacheinander mit der Melodie einsetzen, sodass ein mehrstimmiger Gesang entsteht;
b) Musikstück mit einem Thema, das nacheinander in allen Stimmen kontrapunktisch durchgeführt wird.
2. a) (bildungssprachlich) Richtschnur, Leitfaden für jemandes Verhalten:
der Ernst des Pragmatisten, dem des Arztes vergleichbar, dessen Hilfsbereitschaft an der Tierähnlichkeit des Menschen ihren Kanon hat (Adorno, Prismen 90);
b) Gesamtheit der für einen bestimmten Bereich geltenden Regeln und Vereinbarungen:
Hiermit verlasse ich diese Materie, bei deren Bearbeitung ich den Kanon des Schicklichen keinen Augenblick durchbrochen zu haben glaube (Th. Mann, Krull 64).
3. a) (bildungssprachlich) Liste mustergültiger Autoren, Werke:
für die Schule einen Kanon der Klassiker zusammenstellen;
b) (Theologie) Liste der kirchlich für verbindlich erklärten biblischen Schriften, der Bücher des Alten und des Neuen Testaments.
4. kirchenrechtliche Norm.
5. (katholische Kirche) textlich festgelegtes, feierliches Gebet beim Vollzug der Eucharistie.
6. (katholische Kirche) kirchenamtliches Verzeichnis der Heiligen.
7. (bildende Kunst, Architektur) Regel für die Proportionierung [der menschlichen Figur].
8. (Mathematik) allgemeine Lösung einer mathematischen Aufgabe, nach der dann besondere Probleme gelöst werden können.
9. (Astronomie)
a) Tafel für die Bewegungen der Himmelskörper;
b) Zusammenstellung aller Mond- und Sonnenfinsternisse.
10. (im Mittelalter) jährlicher Grundzins; Abgabe des Lehnsmannes an den Lehnsherrn.
2Ka|non, die; - [nach dem canon missae, dem häufig gedruckten Hauptteil des katholischen Messbuches] (Druckwesen veraltet):
Schriftgrad von 36 Punkt (= 3 Cicero).
1Ka|non, der; -s, -s [spätlateinisch canon = Glaubensregel; kirchliches Disziplinargesetz < lateinisch canon = Regel, Norm, Richtschnur, Messstab < griechisch kano̅̓n, wohl ursprünglich = Rohrstock, -stab, zu: kánna, ↑ "Kanal"]:1. (Musik)
a) Lied, bei dem in einem bestimmten Abstand zwei oder mehrere Stimmen nacheinander mit der Melodie einsetzen, sodass ein mehrstimmiger Gesang entsteht;
b) Musikstück mit einem Thema, das nacheinander in allen Stimmen kontrapunktisch durchgeführt wird.
2. a) (bildungssprachlich) Richtschnur, Leitfaden für jemandes Verhalten:
der Ernst des Pragmatisten, dem des Arztes vergleichbar, dessen Hilfsbereitschaft an der Tierähnlichkeit des Menschen ihren Kanon hat (Adorno, Prismen 90);
b) Gesamtheit der für einen bestimmten Bereich geltenden Regeln und Vereinbarungen:
Hiermit verlasse ich diese Materie, bei deren Bearbeitung ich den Kanon des Schicklichen keinen Augenblick durchbrochen zu haben glaube (Th. Mann, Krull 64).
3. a) (bildungssprachlich) Liste mustergültiger Autoren, Werke:
für die Schule einen Kanon der Klassiker zusammenstellen;
b)
4.
5. (katholische Kirche) textlich festgelegtes, feierliches Gebet beim Vollzug der Eucharistie.
6.
7. (bildende Kunst, Architektur) Regel für die Proportionierung [der menschlichen Figur].
8. (Mathematik) allgemeine Lösung einer mathematischen Aufgabe, nach der dann besondere Probleme gelöst werden können.
9. (Astronomie)
a) Tafel für die Bewegungen der Himmelskörper;
b) Zusammenstellung aller Mond- und Sonnenfinsternisse.
10. (im Mittelalter) jährlicher Grundzins; Abgabe des Lehnsmannes an den Lehnsherrn.
2Ka|non, die; - [nach dem canon missae, dem häufig gedruckten Hauptteil des katholischen Messbuches] (Druckwesen veraltet):
Schriftgrad von 36 Punkt (= 3 Cicero).