Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
kalt
kạlt [mittelhochdeutsch, althochdeutsch kalt, eigentlich = abgekühlt, gefroren und ursprünglich adjektivisches 2. Partizip eines untergegangenen Verbs mit der Bedeutung »abkühlen, frieren«]:1. wenig oder keine Wärme enthaltend, ausstrahlend; von niedriger Temperatur:
kaltes Wasser;
kalter Wind;
kalte Wintertage;
kalte Füße haben;
kalte Umschläge machen;
in der kalten Jahreszeit (im Winter);
kalten (nach der Zubereitung erkalteten) Braten essen;
kalte Miete (umgangssprachlich; Kaltmiete);
kaltes Licht (Physik; Leuchterscheinung, die nicht durch hohe Temperaturen ausgelöst wird [z. B. Fluoreszenz]);
eine kalte Fährte (Jägersprache; Fährte, die mehr als zwei Stunden alt ist);
der kalte Schweiß (Angstschweiß; wohl nach der alten Vorstellung, dass Angst und Schrecken den Körper mit einem plötzlichen Kältegefühl reagieren lassen) stand ihr auf der Stirn;
der Ofen ist kalt;
die Suppe wird kalt;
mir ist kalt (ich friere);
draußen ist es kalt;
ich habe kalt (landschaftlich; mir ist kalt, ich friere);
die Wohnung ist kalt (nicht oder schlecht geheizt);
der Motor ist noch kalt (hat noch nicht seine Betriebstemperatur);
der Sekt muss kalt gestellt (gekühlt) werden;
kalt (im ungeheizten Zimmer) schlafen;
kalt (mit kaltem Wasser) duschen;
abends essen wir meistens kalt (kochen wir meistens nicht, sondern essen kalte Speisen);
er raucht die Pfeife kalt (umgangssprachlich; hält sie unangezündet im Mund);
etwas kalt (ohne Wärmeeinwirkung) löten;
Ü ein kaltes (weißliches, fahles und dadurch einen Eindruck von Kälte entstehen lassendes) Licht;
kalte (bläuliche oder weißliche, einen Eindruck von Kälte entstehen lassende) Farben;
im Kalten (im ungeheizten Zimmer) sitzen;
es überlief mich kalt (es schauderte mich);
jemanden kalt erwischen (Sportjargon; jemanden, der sich noch nicht richtig auf seinen Gegner eingestellt hat, noch nicht richtig ins Spiel gekommen ist, überrumpeln oder schlagen).
2. a) vom Gefühl unbeeinflusst; nüchtern:
mit kalter Berechnung;
er hat sich von ihren Tränen nicht bewegen lassen, sondern ist bis zum Schluss kalt geblieben;
kalt lächelnd (skrupellos) legte er Bomben;
Er hatte nicht mit dem kalten Kalkül des Außenministeriums gerechnet (Woche 11. 4. 97, 18);
Niemals sieht man so klar und kalt wie in einer Stunde, in der man vor sich den schwarzen Abgrund fühlt (Roth, Beichte 88);
b) abweisend; ohne jedes Mitgefühl:
ein kalter Empfang;
jemanden mit kalten Blicken, kalter Miene messen;
ihre Stimme war hart und kalt;
jemanden kalt anblicken;
sie begrüßte uns kalt lächelnd;
sie fragte mich kalt, was ich wünsche;
Die Friedrichstraße, in kalter Pracht erstarrt (Woche 9. 1. 98, 2).
3. (von negativen Gefühlen) groß, unbändig:
kaltes Grausen, kalte Furcht;
kalte Wut packte ihn;
Die Genossen in Berlin nahmen mit kaltem Entsetzen zur Kenntnis, wie die Tür der Gefängniszelle hinter Karl Wienand ins Schloss fiel (Zeit 19. 6. 2002, 2).
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