Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Jungfrau
Jụng|frau, die [mittelhochdeutsch juncfrou(we), althochdeutsch juncfrouwa = junge Herrin, Edelfräulein]:1. a) (besonders weibliche) Person, die noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt hat:
sie/er ist noch Jungfrau, keine Jungfrau mehr;
sie wird wohl Jungfrau bleiben;
er wollte nur eine Jungfrau heiraten;
die Heilige Jungfrau, die Jungfrau Maria (katholische Kirche; die Mutter Jesu);
Um diese Zeit ist Nijinsky keine Jungfrau mehr. Er hat den Prinzen Pawlew Lvov kennengelernt, der eine Menge für Jungens übrighat (Riess, Auch 318);
… dass du genau der achte Mann bist … und immerhin habe ich dich als halbe Jungfrau aufgefischt (Rocco [Übers.], Schweine 115);
eiserne Jungfrau (mittelalterliches Folterwerkzeug in Form eines Panzers, der innen mit Eisenspitzen versehen ist);
zu etwas kommen wie die Jungfrau zum Kind (umgangssprachlich; ohne eigenes Zutun unerklärlicherweise zu etwas kommen: Zu der ersten Indienreise bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde [Fichte, Wolli 443]; Den Milliardenkredit habe die DDR ohne viel eigenes Zutun erhalten, man sei zu dem Geld gekommen »wie die Jungfrau zum Kind« [Spiegel 40, 1983, 27]);
b) (veraltet) junges Mädchen, noch nicht verheiratete junge Frau:
eine liebliche, schöne Jungfrau.
2. (Astrologie)
a) Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24. 8. bis 23. 9:
Im Zeichen Jungfrau bin ich geboren (Grass, Blechtrommel 722);
b) jemand, der im Zeichen Jungfrau geboren ist:
er ist [eine] Jungfrau.
3. Sternbild beiderseits des Himmelsäquators.
4. (Druckersprache) ↑ "Fahne" (3) mit dem Abzug eines fehlerfreien Textes.
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