Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Junge
Jụn|ge, der; -n, -n und umgangssprachlich, besonders norddeutsch und mitteldeutsch Jungs, -ns [mittelhochdeutsch junge, althochdeutsch jungo]:1. a) (besonders norddeutsch) Kind männlichen Geschlechts; Knabe:
ein kleiner, lieber, wilder, kräftiger Junge;
du dummer Junge;
du bist doch schon ein großer Junge;
in der Klasse sind zwanzig Jungen und zehn Mädchen;
er treibt mit seinen drei Jungen (Söhnen) viel Sport;
wenn die Mädchen oder Jungs eine Vier schreiben (Hornschuh, Ich bin 8);
jemanden wie einen dummen Jungen behandeln (jemanden nicht ernst, nicht für voll nehmen und ihm gegenüber in entsprechend unangemessener Weise auftreten);
b) (umgangssprachlich) [junger] Mann:
ihr Mann ist ein netter, schlauer Junge;
er ist eben doch noch ein grüner Junge;
(häufig als vertrauliche Anrede:) na, [lieber, mein] Junge, wie geht es dir?;
kommt her, Jungs, wir wollen anfangen;
's waren aber auch schwächliche Jungen in deiner Kompanie (Ott, Haie 310);
Alter Junge – wie kommst du überhaupt auf solch einen Gedanken? (Bernstorff, Leute 5);
schwerer Junge (umgangssprachlich veraltend; Gewaltverbrecher: Hier verkehrte und schlief nur das Letzte an Hefe und Ausgestoßenen, … schwere Jungens der niedersten Stufe [Lynen, Kentaurenfährte 29]);
die blauen Jungs (umgangssprachlich; die Matrosen; nach der meist blauen Kleidung oder Uniform);
Junge, Junge! (umgangssprachlich; Ausruf des Staunens o. Ä.: Junge, Junge, da habt ihr aber Glück gehabt; das Berliner Nachtleben, Junge, Junge, so was hat die Welt noch nicht gesehen [K. Mann, Wendepunkt 113]);
c) (besonders norddeutsch veraltend) Kurzform von ↑ "Lehrjunge":
der Bäcker hat dem, seinem Jungen aufgetragen, die Brötchen auszufahren.
2. (umgangssprachlich) ↑ "Bube" (2):
er hat gleich mit dem höchsten Jungen eingestochen.
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