Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
immer
1ịm|mer [mittelhochdeutsch immer, iemer, althochdeutsch iomēr, aus 1"je" und 1"mehr"]:1. a) sich häufig wiederholend, sehr oft; gleichbleibend, andauernd, ständig, stets:
das Wetter war immer schön;
sie blieb immer freundlich;
immer neue Zugeständnisse machen;
es ist immer dasselbe;
immer und überall;
immer und immer;
mach es wie immer!;
so war es schon immer (von jeher);
ich habe es schon immer gewusst (mir war das nicht neu, unbekannt);
das ist für immer (in alle Zukunft) vorbei;
sie ist nicht immer (manchmal nicht) anzutreffen;
sie ist immer nicht ([fast] nie) anzutreffen;
die immer gleichen Argumente vorbringen;
die immer gleichen Turnschuhe tragen;
immer währende (fortdauernde, -währende) Dunkelheit;
der immer währende (ständig gültige, für alle Jahre ablesbare) Kalender;
lebe wohl auf immer (veraltet; für alle Zeit);
(veraltete Grußformel in Briefen:) immer der Deine/deine!;
Sag mal, musst du dich immer so rausputzen, Junge? (Chotjewitz, Friede 123);
Immer der Nebel! Immer der Dreck! Immer der kalte Regen oder der feuchte Schnee! (K. Mann, Wendepunkt 419);
da war der Bruch da und für immer (für alle Zeiten; Reich-Ranicki, Th. Mann 242);
Vom Sommer 43 an war der Hunger sein immer währendes Problem für die nächsten fünf oder sechs Jahre (Loest, Pistole 69);
b) jedes Mal:
immer wenn wir ausgehen wollen, regnet es;
er musste immer wieder von vorn anfangen;
immer ich! (umgangssprachlich; jedes Mal soll ich schuld sein, bin ich dran, muss ich die Arbeit machen);
»Deck schon mal den Tisch.« Immer ich, denkt der Große, immer ich (Eppendorfer, Monster 68).
2. nach und nach, in ständiger Steigerung:
es wird immer dunkler draußen;
immer mehr Besucher kamen;
herrliche Stücke, eins immer schöner als das andere!;
die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer;
werden bald viele Kriege geführt, für die sie immer stärkere, schrecklichere Kanonen und Geräte bauen lassen (Kühn, Zeit 55).
3. (umgangssprachlich) jeweils:
sie lagen immer zu dritt in einem Zimmer;
immer zwei und zwei nebeneinander aufstellen!;
er nahm immer zwei Stufen auf einmal.
4. wirkt verallgemeinernd; auch:
wir werden helfen, wo immer es (wo es auch) nötig ist;
was immer er (was er auch) gesagt haben mag, es war gewiss nicht böse gemeint;
wie immer das Spiel ausgeht, es war für mich das letzte;
Wann immer Cotta in diesen Tagen schlief oder auch nur für Minuten einnickte, plagten ihn Träume (Ransmayr, Welt 220);
Was immer geschah und wem immer sie begegnete, sie blieb so unduldsam wie unversöhnlich (Reich-Ranicki, Th. Mann 182).
2ịm|mer [zu: 1"immer"]:
1. wirkt verstärkend in Aussage- und Fragesätzen:
das Kleid ist noch immer/immer noch modern;
hast du noch immer/immer noch nicht genug?;
er ist immer noch (schließlich, immerhin) dein Vater;
Offenbar besteht immer noch ein Intellektuellenbild, das sich an einer Art moralischer Jagdmeute orientiert (Woche 14. 11. 97, 42).
2.
a) wirkt verstärkend in Modalsätzen; nur:
er lief, so schnell er immer konnte;
du kannst essen, so viel du immer magst;
b) (umgangssprachlich) wirkt verstärkend in Aufforderungs- und Fragesätzen:
lass ihn nur immer kommen!;
immer langsam voran! (nur nicht so schnell!);
lasst uns immer aufbrechen, er wird uns schon einholen!;
was treibst du denn immer? (eigentlich, überhaupt?)
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