Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Ideologie
Ideo|lo|gie, die; -, -n [französisch idéologie, eigentlich = Ideenlehre, geprägt von dem französischen Philosophen A. L. C. Destutt de Tracy (1754–1836), zu griechisch idéa (↑ "Idee") und ↑ "-logie"]:a) an eine soziale Gruppe, eine Kultur o. Ä. gebundenes System von Weltanschauungen, Grundeinstellungen und Wertungen:
eine bürgerliche, demokratische Ideologie;
die Ideologie der herrschenden Schicht;
die Ideologien einer Zeit;
eine Ideologie vertreten;
jemandem seine Ideologie aufzuzwingen versuchen;
Der Film ist eine Analyse des Krimis und seiner Ideologie (Hörzu 38, 1974, 68);
Insofern hier die Störung des Geistes durch Vorurteile als Wesen der Ideologie erscheint (Fraenkel, Staat 137);
Dass die europäische Kultur … zur bloßen Ideologie entartete (Adorno, Prismen 12);
b) politische Theorie, in der ↑ {{link}}Ideen{{/link}} (2) der Erreichung politischer und wirtschaftlicher Ziele dienen (besonders in totalitären Systemen):
eine faschistische, kommunistische Ideologie;
politische Ideologien;
eine Gewerkschaftsbewegung, die … unter Ablehnung jeder sozialistischen Ideologie ihre Macht … zur Wirkung brachte (Fraenkel, Staat 28);
Dieser Nationalismus … übersteigerte sich in der Ideologie von dem rassebedingten, weltgeschichtlichen deutschen Führungsanspruch (Fraenkel, Staat 203);
c) weltfremde Theorie:
Wir haben von dieser aufgeschwollenen Ideologie (= in Bezug auf die Liebe) heute genug, die fast schon so lächerlich ist wie eine Gastrosophie (Musil, Mann 940).
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