Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ideal
ide|al :1. [gekürzt aus ↑ "idealisch"] den höchsten Vorstellungen entsprechend; von der Art, wie etwas (für bestimmte Zwecke) nicht besser vorstellbar, auszudenken ist:
ein idealer Partner;
ein idealer Urlaubsort;
er war der ideale Darsteller für diese Rolle;
die Bedingungen sind nahezu ideal;
ideal ist die Luft trotz Klimaanlage auch nicht;
ein schwarzes Kleid ist ideal für alle festlichen Gelegenheiten;
das Haus liegt geradezu ideal (hat eine äußerst günstige, schöne Lage).
2. [spätlateinisch idealis, zu lateinisch idea, ↑ "Idee"] nur in der Vorstellung so vorhanden; einer bestimmten Idee entsprechend:
ein ideales Prinzip;
der ideale Staat;
die ideale antike Aktfigur;
die ideale Landschaft (Kunstwissenschaft; um 1600 in Rom entwickelter Typ des Landschaftsbildes in klassisch harmonischer Stilhaltung, auch als heroische Landschaft mit klassischer Architektur und mythologischer Staffage);
eine ideale (Physik; als reibungslos strömend und nicht zusammendrückbar angenommene) Flüssigkeit;
der ideale Sprecher (Sprachwissenschaft; vorgestellter Sprachteilhaber, der in einer völlig homogenen Sprachgemeinschaft lebt und seine Sprache völlig beherrscht; nach englisch ideal speaker);
dass das Ideale seiner Natur nach unerreichbar sei (Musil, Mann 1331).
3. [spätlateinisch idealis, zu lateinisch idea, ↑ "Idee"] ideell, geistig; vom Ideellen, Geistigen bestimmt:
ideale und materielle Gesichtspunkte, Zwecke;
indem sie … ihre kleinen idealen Güter austauschten, welche … aus Wandererinnerungen und fantastischen Plänen zu Finanzspekulationen großen Stils bestanden (Hesse, Sonne 31).
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