Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Hypostase
Hy|po|s|ta|se, die; -, -n [lateinisch hypostasis < griechisch hypóstasis = Grundlage, Ablagerung]:1. (besonders Philosophie) Vergegenständlichung, Verdinglichung einer Eigenschaft, eines Begriffs, eines bloßen Gedankens.
2. (Mythologie, Religion)
a) Personifizierung göttlicher Eigenschaften oder religiöser Vorstellungen zu einem eigenständigen göttlichen Wesen (z. B. in der christlichen Theologie die drei Personen der Trinität);
b) Wesensmerkmal einer personifizierten göttlichen Gestalt.
3. (Sprachwissenschaft) Verselbstständigung eines Worts als Folge einer Veränderung der syntaktischen Funktion (z. B. der Übergang eines Substantivs im Genitiv zum Adverb wie »des Mittags« zu »mittags«).
4. (Medizin) vermehrte Ansammlung von Blut in den tiefer liegenden Körperteilen (z. B. bei Bettlägerigen in den hinteren unteren Lungenpartien).
5. (Genetik) Unterdrückung, Überdeckung der Wirkung eines Gens durch ein anderes, das nicht zum gleichen Paar von Erbanlagen gehört.
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