Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Holz
Họlz, das; -es, Hölzer und - [mittelhochdeutsch, althochdeutsch holz, eigentlich = Abgehauenes]:1. feste, harte Substanz des Stammes, der Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern (die als Baustoff, Brennmaterial usw. verwendet wird):
hartes, frisches, dürres, faules Holz;
ein Stück, Stapel, Festmeter Holz;
Holz lebt;
das Holz arbeitet;
das Holz knistert im Kamin;
dieses Holz brennt schlecht, lässt sich gut bearbeiten, hat eine schöne Maserung;
Holz sammeln, hacken, spalten, aufschichten, schnitzen, sägen, beizen, polieren;
die Holz verarbeitende Industrie;
Holz (Brennholz) im Ofen nachlegen;
auf Holz klopfen (um etwas nicht zu 1"berufen" [4]; nach alter Vorstellung von der magischen Kraft des Holzes); ;
Möbel aus massivem, edlem Holz;
das Haus ist ganz aus Holz;
die Wände mit Holz verkleiden;
Einlegearbeiten in Holz;
es knackt im Holz;
der Baum steht noch gut im Holz (ist noch gesund), ist zu sehr ins Holz geschossen (hat immer neue Zweige hervorgebracht, aber keine Blüten);
R und das am grünen Holze! (wenn das hier schon geschieht, was kann man dann noch unter ungünstigeren Bedingungen erwarten?; nach Lukas 23, 31);
viel Holz (umgangssprachlich; eine große Menge von etwas, z. B. Geld: 50 Euro für das Buch ist viel Holz);
dastehen wie ein Stück Holz (steif und stumm dastehen);
Holz sägen (umgangssprachlich; laut schnarchen);
Holz auf sich hacken lassen (sich alles gefallen lassen; zu gutmütig sein);
Holz in den Wald tragen (etwas Sinnloses, Unnötiges tun);
[viel] Holz vor der Hütte/vor der Tür/bei der Herberge haben (seltener; einen üppigen Busen haben);
kein hartes Holz bohren; das Holz bohren, wo es am dünnsten ist (↑ "Brett" [1]);
nicht aus Holz sein (als Feststellung in einer Situation, in einem Zusammenhang, wo man sich falsch eingeschätzt fühlt: 1. genau wie andere Menschen auch für sinnliche Reize empfänglich sein. 2. nicht so gefühllos, unverletzbar o. ä. sein, wie andere denken).
2. Holzsorte:
edle, tropische Hölzer;
für die Täfelung der Decke wurde ein ganz besonderes Holz ausgesucht;
Diese schönen alten Möbel! Welche Hölzer! (Zwerenz, Quadriga 181);
aus dem Holz sein, aus dem man … macht (die Eigenschaften, Fähigkeiten besitzen, die jemanden für ein bestimmtes Amt o. Ä. geeignet erscheinen lassen: er ist [nicht] aus dem Holz, aus dem man Minister macht);
aus dem gleichen/aus anderem Holz [geschnitzt] sein (die gleiche/eine andere Wesensart, den gleichen/einen anderen Charakter haben: Franz Larbach, vier Jahre jünger, ist aus anderem Holz Er ist wortkarg [Noack, Prozesse 111]);
aus hartem/härterem/feinem/feinerem/gröberem/geringerem Holz [geschnitzt] sein (in Bezug auf Charakter, Fähigkeiten, körperlich-geistige Beschaffenheit u. Ä. mehr oder minder stark sein: »Sieh mich an« … »Ich bin aus härterem Holz geschnitzt als du …« [Lederer, Liebe 40]).
3. a) bestimmter Gegenstand aus Holz (1); hölzerner Teil eines bestimmten Gegenstands:
Hölzer in die Erde rammen;
der Stürmer traf zweimal Holz (Ballspiele; den hölzernen Pfosten oder die Querleiste des Tores);
den Ball mit dem Holz (Tennis, Badminton; dem Rahmen des Schlägers) schlagen;
mit einem Holz (Holzschläger beim Golf) lassen sich weite Schläge erzielen;
sind lange Hölzer … schwer zu fahren, während kürzere Schi … leichter zu beherrschen sind (Eidenschink, Eis 91);
Der Wirt … gab … Anweisungen an den zweiten Koch, der … die Hölzer (Holzlöffel) ergriffen hatte, um Teig zu schlagen (Seghers, Transit 133);
b) (Kegeln) einzelner Kegel:
zwei Holz stehen noch;
er hat viel Holz geschoben;
mit 2 180 Holz vorn liegen;
gut Holz! (Gruß der Kegler);
c) (Musik) Gesamtheit der Holzblasinstrumente:
das Holz muss etwas mehr hervortreten.
4. (landschaftlich, sonst veraltend) Wald:
das Holz steht gut;
ins Holz fahren;
das Wild zieht zu Holze;
K Ganze Haufen böhmische Reiter schwadronieren im Holz herum (Schiller, Räuber II, 3).
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