Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Hölle
Họ̈l|le, die; -, -n :1. [mittelhochdeutsch helle, althochdeutsch hell[i]a, wahrscheinlich ursprünglich = die Bergende, verwandt mit ↑ "hehlen"]
a) (Religion) Ort der ewigen Verdammnis für die Sünder; Reich des Teufels:
die Schrecken, Flammen der Hölle;
in die Hölle kommen, zur Hölle fahren (verdammt werden);
S der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert (es ist schwer, einer Versuchung zu widerstehen, auch dann, wenn man sich vorgenommen hat, sich zu bessern);
jemanden zur Hölle wünschen (gehoben; jemanden, über den man sich ärgert, aus der Welt wünschen);
zur Hölle mit jemandem, etwas (als heftige Verwünschung in Bezug auf jemanden, etwas [Negatives], von dem man wünscht, dass er, es nicht [mehr] da wäre, nicht mehr existierte: zur Hölle mit den Verrätern!; zur Hölle mit seinem Kognak! Und zur Hölle mit seinen gottähnlichen Redensarten! [Remarque, Obelisk 257]);
b) Ort, Zustand großer Qualen; etwas Schreckliches, Furchteinflößendes, Unerträgliches:
es war die reine Hölle mit der Alten (Baum, Paris 131);
wenn wir uns widersetzen, haben wir bald die Hölle hier (Wohmann, Absicht 61);
die grüne Hölle (der Urwald);
die Hölle ist los (umgangssprachlich; es herrscht [irgendwo] große Aufregung, wildes Durcheinander, unerträglicher Lärm; es geht turbulent zu; draußen, im Kinderzimmer ist die H. los!);
die Hölle auf Erden haben (in Verhältnissen leben, die einem das Leben unerträglich erscheinen lassen; nach dem Titel des Romans »Die Hölle auf Erden« von J. G. Gruber [1774–1851], der sich vielleicht auf eine Stelle im apokryphen Buch der Weisheit 1, 14 zurückführen lässt: sie hatte in ihrer Ehe mit einem Trinker die Hölle auf Erden);
jemandem die Hölle heißmachen (umgangssprachlich; jemandem [durch Drohungen, mit einem Anliegen o. Ä.] heftig zusetzen; ursprünglich von den Schilderungen der Qualen und dem Feuer in der Hölle (1 a) ausgehend; vgl. das mittelhochdeutsche Adjektiv helleheiʒ = heiß wie die Hölle);
jemandem das Leben zur Hölle machen (jemandem das Leben unerträglich machen).
2. [eigentlich = Raum, in dem man etwas »bergen« kann] (landschaftlich) in alten [Bauern]häusern (mit einer Sitzbank versehener) enger Raum zwischen Kachelofen und Wand.
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