Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Höhe
Hö|he, die; -, -n [mittelhochdeutsch hœhe, althochdeutsch hōhī, zu 1"hoch"]:1. a) [Maß der] Ausdehnung in vertikaler Richtung:
die Höhe des Tisches;
der Turm hat eine Höhe von 100 Metern;
die Höhe eines Zimmers;
die lichte Höhe einer Brücke (der senkrechte Freiraum vom Wasserspiegel oder von der Straßendecke bis zur Unterkante des Spannbogens);
Länge, Breite und Höhe bestimmen;
der Fernsehturm soll alle vergleichbaren noch an Höhe übertreffen;
die Lange erhob sich zu ihrer ganzen Höhe (richtete sich hoch auf);
R das ist ja die Höhe! (umgangssprachlich; das ist unglaublich, kaum zu überbieten, unerhört [frech]; ursprünglich = die rechte Höhe, d. h. das richtige Maß, in das etwas eingepasst werden soll; ironisch gesagt, wenn diese »rechte Höhe« verfehlt worden ist);
b) bestimmte Entfernung über der Erdoberfläche oder dem Meeresspiegel:
rasch [an] Höhe gewinnen (schnell in die Luft steigen);
die Baumgrenze liegt etwa bei 2 000 m Höhe;
in großen Höhen ist die Luft dünner;
Julika sollte doch den Sommer unbedingt in der Höhe (im Gebirge, in Höhenluft) verbringen (Frisch, Stiller 105);
c) drückt eine Richtung nach oben aus:
etwas in die Höhe heben (hochheben);
sich in die Höhe recken (hochrecken);
in die Höhe gehen (umgangssprachlich; aufbrausen, wütend werden: der geht in die Höhe, wenn er das hört).
2. a) kleinerer Berg; Anhöhe, Hügel:
die Höhen des Weserberglandes;
eine Höhe ersteigen;
auf den umliegenden Höhen ist schon Schnee gefallen;
Ü die Höhen und Tiefen des Lebens;
bei der Höhe 107 (Plievier, Stalingrad 212);
b) Höhe-, Gipfelpunkt:
auf der Höhe ihres Erfolgs;
er ist auf der Höhe seiner Jahre (im besten Mannesalter);
das empfand ich als die Höhe der Infamie (Hartung, Piroschka 91);
[nicht] auf der Höhe sein (umgangssprachlich; [nicht] gesund, leistungsfähig sein; sich [nicht] wohlfühlen);
auf der Höhe [der Zeit] sein/bleiben (über die neuesten Erkenntnisse und Forschungen in einem bestimmten Fachgebiet Bescheid wissen und sich auf dem Laufenden halten: ein Mann, der immer bemüht ist, kriminalistisch auf der Höhe zu bleiben [Dürrenmatt, Richter 18]).
3. a) in Zahlen ausdrückbare Größe, messbare Stärke o. Ä. von etwas:
die Höhe der Temperatur, des Einkommens;
die Höhe des Preises festsetzen;
ein Beitrag in Höhe von 200 Euro;
eine Grundrente in Höhe von 1 000 Euro;
die Reihenfolge der Verbeugungsgrade … ging nach dem Geldbeutel, nach der Höhe der Zeche (Böll, Adam 19);
b) hoher Grad, beträchtliches Niveau:
der Nutzen entspricht nicht der Höhe des Aufwands.
4. a) (Mathematik) senkrechter Abstand eines äußersten Punktes von einer Grundlinie oder -fläche:
die Höhe einzeichnen, berechnen;
ein gleichseitiges Dreieck hat drei gleiche Höhen;
b) (Astronomie) in Winkelgraden ausgedrückter Abstand eines Gestirns vom Horizont:
der Mond stand zu diesem Zeitpunkt in 18° 20' Höhe;
c) (Fachsprache) Linie einer geografischen ↑ "Breite" (2 a) oder gedachte, die Bewegungsrichtung rechtwinklig schneidende Linie:
das Boot war jetzt auf der Höhe des Leuchtturms;
sie fuhren auf gleicher Höhe;
dies sei die Höhe, auf der damals die Schlacht vor dem Skagerrak sich abgespielt habe (Gaiser, Jagd 76).
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