Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
hinter
1hịn|ter [mittelhochdeutsch hinder, althochdeutsch hintar, ursprünglich Komparativ, Herkunft ungeklärt]:1. a) auf der Rückseite von, auf der abgewandten Seite von:
hinter dem Haus;
im Kino hinter jemandem sitzen;
hinter dem/(umgangssprachlich:) hinterm Ladentisch stehen;
hinter dem Lenkrad sitzen (am Steuer sitzen und fahren);
die Sonne verbirgt sich hinter den Wolken;
einer hinter dem anderen gehen (hintereinandergehen);
die Tür hinter sich schließen;
die anderen Läufer, einen Ort hinter sich lassen (hinter sich zurücklassen);
hinter diesem Satz (am Ende dieses Satzes) steht ein Fragezeichen;
drei Kilometer hinter der Grenze verläuft eine Straße;
drei Kilometer hinter Köln (als Köln drei Kilometer hinter uns lag) streikte der Motor;
eine große Strecke hinter sich (zurückgelegt) haben;
hinter der Säule hervortreten;
Ü geschlossen hinter jemandem, hinter einer Resolution stehen (ihn, sie geschlossen unterstützen);
hinter diesen Aktionen steht eine durchdachte Methode (sie beruhen darauf);
Ich sah das Zeitungsblatt, hinter dem er sich verschanzt hielt (Seghers, Transit 286);
in Haslau nämlich, hinter (jenseits von) Eger, wo die Eltern … wohnten (Bieler, Mädchenkrieg 309);
auf einmal war etwas Grausames, etwas Wolfsmäßiges hinter seinem freundlichen Lächeln (Koeppen, Rußland 42);
hinter … her (hinter jemandem, hinter etwas in derselben [Bewegungs]richtung: hinter jemandem her zum Ufer gehen; hinter jemandem herlaufen, her sein);
b) auf die Rückseite von, auf die abgewandte Seite von:
das Buch ist hinter das/(umgangssprachlich:) hinters Regal gefallen;
hinter den Nebensatz ein Komma setzen;
sich geschlossen hinter jemanden, hinter etwas stellen.
2. a) in Bezug auf Rang, Reihenfolge an späterer, unbedeutenderer Stelle:
jemanden, etwas [weit] hinter sich lassen (übertreffen, überflügeln);
hinter der Entwicklung, den Anforderungen zurückbleiben;
hinter jemandem zurückstehen;
b) in Bezug auf Rang-, Reihenfolge an spätere, unbedeutendere Stelle:
er ist in seinen Leistungen hinter seine Vorgänger zurückgefallen.
3. in Bezug auf eine erlebte, durchlebte, überstandene, durchlaufene Zeit
a)
etwas hinter sich (etwas erlebt, durchlebt, überstanden, durchlaufen) haben;
etwas liegt [weit] hinter jemandem (jemand hat etwas [lange] hinter sich);
b)
diese Zustände reichen hinter den (in die Zeit vor dem) Ersten Weltkrieg zurück.
4. folgend auf; nach:
hinter jemandem an die Reihe kommen;
der Zug ist zehn Minuten hinter der Zeit (landschaftlich; hat zehn Minuten Verspätung).
5. (umgangssprachlich):
da sieht keiner hinter;
Da stehen nur ganz orthodoxe Bramahnen nicht hinter, wegen ihrer Abschaffung des Kastensystems (Fichte, Wolli 479).
2hịn|ter (ostmitteldeutsch, süddeutsch, österreichisch):
nach hinten:
hinter in den Garten gehen.
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