Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
herfallen
her|fal|len :1. a) jemanden, ein Land o. Ä. unerwartet hart angreifen; sich auf jemanden stürzen:
brutal über jemanden herfallen;
Ü mit Fragen über jemanden herfallen (ihn mit Fragen bestürmen);
mit Vorwürfen über jemanden herfallen (ihm heftige Vorwürfe machen);
auch seine Gegner selber scheuten sich nicht, mit Fußtritten und Prügeln über ihn herzufallen (Thieß, Reich 336);
Nelson hatte endlich die französische Flotte gefunden und war über sie hergefallen (Ceram, Götter 91);
In Halle zerrten vier Soldaten … eine Passantin in einen Sanitätswagen und fielen nacheinander über sie her (vergewaltigten sie; Spiegel 10, 1995, 107);
Sollte ich einzelne Blätter im Betrieb ans Schwarze Brett heften? Die Arbeitskollegen würden über mich herfallen, weil intime Dinge drinstanden (v. d. Grün, Glatteis 212);
b) jemanden heftig kritisieren, diffamieren:
die Zeitungen sind über die Politikerin hergefallen.
2. hastig, gierig und in großen Mengen von etwas zu essen, fressen beginnen:
über das Brot herfallen;
dann vergisst sie es und fällt mit ihrem gefräßigen Mund über ihr Frühstück her (Remarque, Obelisk 9).
3. (österreichisch) stürzen, hinfallen:
Herfallen darf ich halt nicht – oder zumindest nicht auf die Schulter (Standard 31. 12. 2002, 15).
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