Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
herausnehmen
he|r|aus|neh|men :1. a) aus dem Inneren eines Behälters o. Ä. nehmen, entfernen:
Geld aus dem Portemonnaie herausnehmen;
Er ging aber erst zu dem Schrank und öffnete ihn, um die paar Sachen herauszunehmen (Gaiser, Jagd 118);
b) (ein Organ) operativ entfernen:
[jemandem] die Polypen, den Blinddarm herausnehmen;
dem Nazi Kästl waren die Mandeln herausgenommen worden (Sommer, Und keiner 259);
c) aus einer Gruppe, einer Liste entfernen, streichen:
Die Forderung nach mehr Mitbestimmung in den Unigremien wurde aus dem Forderungskatalog herausgenommen (taz 13. 11. 2003, 22).
2. jemanden nicht länger in seiner gewohnten Umgebung lassen:
sie hat das Kind aus der Schule herausgenommen;
in der 70. Minute nahm der Trainer den enttäuschenden Spieler heraus (besonders Ballspiele; ließ ihn nicht länger spielen, sondern ersetzte ihn durch einen anderen).
3. (umgangssprachlich) sich dreisterweise erlauben; sich anmaßen:
sich zu viel, allerhand herausnehmen;
er nahm sich Freiheiten heraus, die ihm nicht zustanden;
vorzuführen, was man sich herausnehmen konnte, wenn man nur genug Geld und Renommee besaß, schien ihm eine Befriedigung eigener Art zu sein (Prodöhl, Tod 17);
Er fiel aus dem Rahmen, geschniegelt und mit kühn besitzergreifenden Zärtlichkeiten, die er sich herausnahm (Erné, Fahrgäste 141);
Ich wäre wohl die Letzte, die sich herausnehmen könnte, dir Vorwürfe zu machen (Danella, Hotel 176).
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