Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
hektisch
hẹk|tisch :1. von Unruhe, Nervosität und Hast gekennzeichnet; von einer übersteigerten Betriebsamkeit erfüllt; fieberhaft, aufgeregt:
eine hektische Atmosphäre, Eile;
eine hektische Jagd nach dem Geld;
hektisches Getriebe;
der Beginn des Winterschlussverkaufs war hektisch;
der Tag war hektisch gewesen;
hektisch hin und her laufen;
die entfesselte Konkurrenz führt zwangsläufig zu einer hektischen Nachfrage nach allem Neuen (Gruhl, Planet 249);
sie fuhr mit den Armen hektisch in der Luft herum (Kronauer, Bogenschütze 102);
Nach dem großen Sieg … begann sich unser kleines Land hektisch zu entwickeln (Hilsenrath, Nazi 383);
Das Lokal, in dessen Innerem sich einige Jugendliche an hektisch flackernden Spielautomaten zu schaffen machten (Fest, Im Gegenlicht 149);
Ü eine Persönlichkeit, frappant durch die hektische (eine unruhige Wirkung verbreitende) Auffälligkeit ihrer Kleidung (Thieß, Legende 161).
2. [aus dem passivischen Gebrauch der alten Bedeutung »nennen«]
a) (Medizin veraltend) in Begleitung der Lungentuberkulose auftretend:
hektisches Fieber;
eine hektische Röte (fleckig-blaurote Gesichtsfarbe bei schwerer Lungentuberkulose);
Ü Und Joschka Fischers Gefolgsleute – den Machtwechsel 1998 starr im Blick – offenbaren sich als grüne Chamäleons mit hektisch aufblühendem Rot-Anteil. (Woche 21. 3. 97, 1);
Bier oder Wein hatte diese Gesichter hektisch gerötet (Thieß, Frühling 33);
b) schwindsüchtig:
… die wie alte hektische Leute immer fallen zu wollen schienen (Droste-Hülshoff, Judenbuche 63).
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