Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
heimlich
heim|lich [mittelhochdeutsch heim(e)lich = vertraut; einheimisch; vertraulich, geheim; verborgen, althochdeutsch heimilīh = zum Hause gehörend, vertraut, zu ↑ "Heim"]:1. (aus Scheu vor Bloßstellung oder weil man ein Verbot umgehen will) vor andern verborgen; so unauffällig, dass andere nicht merken, was geschieht:
heimliches Misstrauen;
heimliche Tränen;
ein heimlicher Anhänger, Liebhaber;
mit heimlichem Erstaunen, Behagen;
er war von dem heimlichen Ehrgeiz beseelt, Künstler zu werden;
die Verhandlungen, Zusammenkünfte sind heimlich;
heimlich triumphieren, auf die Uhr sehen;
jemandem heimlich zürnen, etwas gewähren;
sich heimlich Notizen machen;
jemandem heimlich etwas zuflüstern;
sich heimlich mit jemandem treffen;
Makarios ist indes mehr denn je der heimliche (der eigentliche, wenn auch nicht proklamierte) Held von immer mehr Hellenen (Spiegel 30, 1974, 57);
da die Tiere anfänglich so außerordentlich heimlich sind, dass ich auch die Henne kaum je auf der Nistplatzsuche beobachten konnte (Lorenz, Verhalten I, 233);
So ein Heimlicher … nun kriecht er hier zur Nachtzeit auf den Treppen herum! (Fallada, Jeder 49);
heimlich, still und leise (umgangssprachlich; lautlos, ohne Geräusch, unbemerkt: Sie erschrecken mich. Sie kommen immer so heimlich, still und leise [Hochhuth, Stellvertreter 145]).
2. (österreichisch, sonst veraltet) heimelig:
Diotima sah Arnheim am Fenster ihrer Küche stehn, ein sonderbar heimlicher Anblick (Musil, Mann 1036);
K So vertraulich, so heimlich hab' ich nicht leicht ein Plätzchen gefunden (Goethe, Werther I, 26. Mai).
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