Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
heiligen
hei|li|gen [mittelhochdeutsch heiligen, althochdeutsch heilagōn]:1. (gehoben)
a) durch völlige Hingabe an Gott sittlich vollkommen machen:
dass er (= Gott) dich heilige für ewig (Th. Mann, Joseph 120);
dass ich … versuchen sollte, mich zu reinigen und mein Leben zu heiligen nach dem Vorbild des Herrn (Nigg, Wiederkehr 103);
b) [einem] Gott oder religiösen Zwecken widmen; weihen:
eine geheiligte Kirche;
Dann ging er weiter über das Land mit den Seinen, die Gottes waren, und heiligte neu nach seinem Geist die Anbetungsstätten der Leute des Landes (Th. Mann, Joseph 116).
2. heilighalten:
den Feiertag, Sonntag heiligen;
das ist ein geheiligtes Recht, eine geheiligte Tradition;
(ironisch:) er betrat die geheiligten Räume des Direktors;
Selbst »Knollengesicht« Luschke … pflegte das Wochenende zu heiligen (am Wochenende nicht zu arbeiten; Kirst, 08/15, 8);
geheiligt werde dein Name (Vaterunser).
3. als gerechtfertigt und moralisch unantastbar erscheinen lassen, hinstellen:
dass ihn der Wunsch beseelte, durch seine Ziele die Verschlungenheit seiner Wege zu heiligen (A. Kolb, Schaukel 117);
mit dem Opfer ihres Lebens, das alle Irrtümer heiligt (Kantorowicz, Tagebuch I, 41);
R der Zweck heiligt die Mittel (↑ "Zweck" [1]).
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