Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Haube
Hau|be, die; -, -n [mittelhochdeutsch hūbe, althochdeutsch hūba, zu 1"hoch" in dessen ursprünglicher Bedeutung »gewölbt, (nach oben) gebogen«, eigentlich = die Gebogene]:1. a) aus weichem oder gestärktem, oft gefälteltem Stoff gefertigte, dem Kopf angepasste [die Ohren bedeckende] Kopfbedeckung für eine weibliche Person:
die Hauben der Krankenschwestern, einer Volkstracht;
eine Haube tragen;
Ü die Berge haben weiße Hauben aufgesetzt (auf den Berggipfeln ist Schnee gefallen);
Riccardo, ein dreijähriger Italiener … mit ernstem Gesicht, einer Haube aus schwarzem, glänzendem Haar (Gregor-Dellin, Traumbuch 106);
☆ [die folgenden Wendungen beziehen sich auf die Haube als früher zur Tracht gehörende Kopfbedeckung verheirateter Frauen] unter die Haube kommen (umgangssprachlich scherzhaft; von jemandem geheiratet werden: die jüngste Tochter ist nun auch unter die Haube gekommen; Unter die Haube kam vor ein paar Tagen Nicky Stevens [Bravo 29, 1976, 57]);
unter der Haube sein (umgangssprachlich scherzhaft; verheiratet sein);
jemanden unter die Haube bringen (umgangssprachlich scherzhaft; jemanden mit jemandem verheiraten: Sie wollten ihn schon lange unter die Haube bringen [Quick 14, 1958, 22]);
b) (süddeutsch, österreichisch) [Woll]mütze:
dem Kind eine Haube aufsetzen;
c) (Geschichte) Kopfbedeckung eines Kriegers; Sturm-, Pickelhaube.
2. a) (Kfz-Wesen) Kurzform von ↑ "Motorhaube":
die Haube schließt nicht;
viel Kraft unter der Haube haben ([von einem Auto] einen starken Motor haben);
Manche Lastwagen verkündigen stolz, dass sie beispielsweise 330 PS unter ihrer Haube haben (MM 1./2. 2. 75, 35);
b) Kurzform von ↑ "Trockenhaube":
sie musste [beim Friseur] vierzig Minuten unter der Haube sitzen;
c) (Zoologie) Büschel von schmückenden Kopffedern bei einigen Vögeln;
d) schützende oder schmückende Bedeckung über etwas:
den Kaffee unter der Haube (dem Kaffeewärmer) warm halten.
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