Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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hängen
1hạ̈n|gen [Vermischung der starken Formen von mittelhochdeutsch hāhen, althochdeutsch hāhan = aufhängen mit den schwachen Formen von mittelhochdeutsch, althochdeutsch hengen = hängen machen und mittelhochdeutsch hangen, althochdeutsch hangēn = 1hängen (2 a)]:1. a) [mit dem oberen Ende] an einer bestimmten Stelle [beweglich] befestigt sein:
das Bild hängt an der Wand, über dem Sofa;
an dem Baum hingen Äpfel;
die Wäsche hängt auf der Leine, auf dem Trockenboden;
das Bild bleibt jetzt so hängen, wie es hängt;
er hat seinen Hut, Mantel in der Garderobe hängen lassen, (selten:) gelassen;
Fahnen hingen aus den Fenstern;
in ihren Wimpern hingen Tränen;
der Anzug hing über einem Bügel im Schrank;
der Mörder soll hängen (soll durch Erhängen getötet werden);
die Gardinen hängen (sind angebracht);
die Lampe hängt zu tief;
das Bild hängt schief;
der Schrank hängt voller Kleider (im Schrank hängen viele Kleider);
der Baum hing voller Früchte (war mit Früchten beladen);
Ü über dem Meer hing der Mond;
dass … viele dicke und breite Brocken von blutrotem Fleisch in der Metzgerei am Haken hingen (Alexander, Jungfrau 51);
Das Schrotgewehr hing an einem Landkartenhaken (Sommer, Und keiner 100);
Der Schlüsselbund hing an ihrer Hüfte (Sommer, Und keiner 161);
An der Wand hinter Frau Klatt hängen zwei Kalender (Richartz, Büroroman 17);
Vehlgast hatte noch mitten in der Kurbelei am Fallschirm gehangen (Gaiser, Jagd 198);
In den Nachbarhäusern hingen die Leute aus den Fenstern (lehnten sie sich weit hinaus). Endlich gab es mal wieder was zu sehen bei uns. (Drewitz, Eingeschlossen 206);
Das Flugzeug … hing noch sicher in der Luft (Grzimek, Serengeti 290);
b) sich an etwas festhalten und von unten keinen Halt mehr haben, frei schweben:
der Bergsteiger hing an einem Felsen;
aber was halfen sie (= Kniffe und Tricks) ihm jetzt, wo er außenbords an der Want eines stampfenden Kutters hing? (Hausmann, Abel 146);
c) sich an jemandem festhalten [und schwer nach unten ziehen]:
jemandem am Hals hängen;
Ohne Scham hängt sie an der Schulter eines typischen Schieberjünglings (Remarque, Obelisk 52);
d) an einem Fahrzeug befestigt sein [und gezogen werden]:
das Boot, der Wohnwagen hängt am Auto;
Das andere Auto hängt dicht (fährt ständig ganz dicht) hinter Ihnen (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 40);
e) angeschlossen sein:
der PC hängt am Netz;
der Fernseher hängt am Kabel, an der Dachantenne;
das Haus hängt an der Fernheizung, an der Kanalisation.
2. a) vom Eigengewicht nach unten gezogen werden, schwer und schlaff nach unten fallen, ohne festen Halt herabhängen:
die Zweige der Birke hängen [bis auf die Erde];
Blumen mit hängenden Köpfen;
Telefonkabel hingen auf die Schienen;
die Haare hingen ihm ins Gesicht;
der Anzug hing ihm am Leib (war ihm zu groß);
fürchterlich, wie sein Bauch hängt;
mit hängenden Schultern;
im Sessel hängen (unordentlich und nur zum Teil auf dem Sessel sitzen);
der Boxer hängt in den Seilen;
das … Schulterstück, das abgefetzt noch an einem Faden des Mantels hing (Plievier, Stalingrad 193);
Bowie hängt lässig im Stuhl … Jede Geste ist kalkuliert (Szene 6, 1983, 42);
b) sich zur Seite neigen:
der Wagen hängt nach rechts.
3. (gehoben) [unbeweglich] in der Luft schweben:
feuchte Nebel hingen über der Stadt;
abgestandener Rauch hängt im Zimmer;
Weiter hinten hing über dem See die dunkle Rauchfahne von einem Dampfer (Lentz, Muckefuck 120);
Desodorierendes Odeur hängt in der verbrauchten Luft (Degener, Heimsuchung 67);
Ü im Raum hing eine lähmende Spannung, die jeden Augenblick zu zerreißen drohte (Apitz, Wölfe 122).
4. a) sich festgesetzt haben, haften:
an den Schuhen hängt Schmutz;
der Dreck bleibt an, in den Sohlen hängen;
die Kletten bleiben an der Kleidung hängen;
Ü ihre Blicke hingen an ihm;
Ihre Augen hängen an dem Klarinettisten (Frischmuth, Herrin 64);
b) festhängen:
mit dem Ärmel an einem Rosenstrauch hängen;
[mit dem Ärmel] an einem Nagel hängen bleiben;
der Mechanismus der Spieluhr hängt irgendwo;
das Programm, das System, der Computer hängt (EDV; reagiert nicht auf Benutzereingaben);
die Angriffe blieben im Mittelfeld hängen (Sport; konnten die gegnerische Abwehr nicht passieren);
er ist in der Schule zweimal hängen geblieben (umgangssprachlich; musste zweimal eine Klasse wiederholen);
auf der Autobahn München–Salzburg blieben Lastkraftwagen ohne Schneeketten an den Steigungen hängen (Freie Presse 14. 2. 90, 4);
»Zum Ersten, zum Zweiten, zum Zweiten, zum Zweiten«. Das hört sich an, als ob die Platte hängt (FR 26. 10. 98, 5);
Entgegen allen Erwartungen blieb die Kugelstoßweltrekordhalterin … im Vorkampf hängen (Sport; schied sie aus) und konnte nicht um die Medaillen konkurrieren (NZZ 28. 8. 86, 35);
c) (umgangssprachlich) nicht vorwärtskommen; stocken:
der Prozess hängt;
d) (umgangssprachlich) zurück sein, nicht mitkommen:
in Mathematik hängen;
Opris, der Rumäne (= ein Läufer) wird langsamer, hängt ein wenig (Lenz, Brot 35);
e) (umgangssprachlich) lange irgendwo bleiben [und nicht weggehen]:
der Kerl hängt jeden Abend in der Kneipe;
wir sind gestern Abend in der Kneipe hängen geblieben;
wo hängt denn der Bursche bloß?;
er hängt den ganzen Tag am Telefon (telefoniert ständig);
bei jeder Einzelheit hängen bleiben;
Ich bin hier nach dem Krieg hängen geblieben (Brot und Salz 318);
Sie hat sich den Ort nicht ausgesucht, an dem sie hängen geblieben ist (Brückner, Quints 94);
Wir suchen Wärme und finden keine, da hängt man in der Disko, aber da ist auch alles Scheiße und Mist (Hörzu 40, 1984, 17);
Ein ganzes Pädagogenseminar hängt am Tresen und schreit nach Bier (Hamburger Rundschau 11. 8. 83, 3);
Auf allen Partys hängen Leute in der Ecke und knutschen (Amendt, Sexbuch 45);
Bei der Lektüre einer umfangreichen Biographie bleibe ich zuweilen an einem Satz hängen, der unabsichtlich jene Wirkung hat (Gregor-Dellin, Traumbuch 138);
f) ☆ bei jemandem hängen (landschaftlich: 1. bei jemandem nichts gelten, nicht [mehr] angesehen sein. 2. bei jemandem Schulden haben).
5. von jemandem, etwas abhängig sein:
der weitere Verlauf der Verhandlungen hängt an ihm, an seiner Geschicklichkeit;
wo[ran] hängt (umgangssprachlich; fehlt) es denn?;
Übrigens wäre ich in der vorigen Woche um ein Haar entlassen worden. Es hat nur an einem einzigen Wort gehangen (Loest, Pistole 95).
6. sich von jemandem, etwas nicht trennen mögen, auf jemanden etwas nicht verzichten mögen, jemanden etwas nicht verlieren wollen:
am Geld, am Leben, an der Heimat hängen;
er hängt sehr an seiner Mutter;
Er habe sie lange nicht leiden mögen, an seinen Kindern habe sie allerdings sofort gehangen (Kronauer, Bogenschütze 154).
2hạ̈n|gen [↑ 1"hängen"]:
1. a) jemanden, etwas mit dem oberen Ende an einer bestimmten Stelle frei beweglich befestigen:
das Bild an die Wand hängen;
die Wäsche an, auf die Leine hängen;
den Anzug in den Schrank hängen;
eine Fahne aus dem Fenster hängen;
ein Bild niedriger hängen;
ich hängte mir den Fotoapparat über die Schulter;
du hängst dir alles Geld auf den Leib (umgangssprachlich; gibst alles Geld für Kleidung aus);
Ü die Leute hängten sich, die Köpfe aus den Fenstern (lehnten sich weit hinaus);
Er hängte seinen Anorak auf den Bügel, legte seine Tasche auf den Stuhl (H. Gerlach, Demission 93);
Vielleicht hätte ein anderer sich einen Hampelmann an die Wand gehängt und ihm das Gesicht des Betriebsleiters gegeben (H. Gerlach, Demission 155);
Die Sowjets verstanden es meisterhaft, diese ihre Konditionen immer höher zu hängen (Dönhoff, Ära 216);
b) sich so an etwas festhalten, dass man daran zu hängen kommt:
sich an einen Ast, an eine Sprosse hängen;
sich ans Telefon, an die Strippe hängen (umgangssprachlich; zu einem bestimmten Zweck telefonieren);
Sie hängte sich jetzt in seinen Arm und zog ihn über die Straße (Hilsenrath, Nacht 362);
Mädels, hängt euch ans Telefon und lasst euch schnell in unsere Gästeliste eintragen (tango 9, 1984, 100);
War das für die Bürgerfrau, die mit den Arbeitern gegangen war, der Anlass, sich in der Zelle in Stadelheim ans vergitterte Fenster zu hängen? (sich am Fenster zu erhängen?; Kühn, Zeit 266);
c) jemanden, etwas ergreifen und festhalten und mit seinem Gewicht nach unten ziehen:
sich jemandem an den Hals, an den Arm hängen;
d) etwas an einem Fahrzeug befestigen [um es zu ziehen]:
das Boot, den Wohnwagen ans Auto hängen;
e) anschließen:
den Akku ans Ladegerät hängen;
den Computer ans Netz hängen;
die Spülmaschine an eine Warmwasserleitung hängen.
2. hängen lassen, schwer und schlaff nach unten bewegen, fallen lassen:
den Arm aus dem Wagenfenster, die Beine ins Wasser hängen;
er hängte den Kopf (war betrübt);
die Blumen hängten die Köpfe (begannen zu welken).
3.
a) sich festsetzen, festkleben:
der Lehm hängte sich an die Schuhe;
Ü sich an jemanden hängen (sich jemandem aufdringlich anschließen; jemandem lästig fallen);
Bevor er das Lokal betreten hatte, wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, sich an einen Mann zu hängen (Konsalik, Promenadendeck 189);
Fast täte ihr Sonja leid, dass die sich an einen wie mich gehängt habe (Gabel, Fix 23);
b) dicht folgen, verfolgen:
der Detektiv hängte sich an den Dieb;
er … hängte sich in bravouröser Fahrt als schnellster Engländer hinter die beiden Ferrari (Frankenberg, Fahrer 97);
c) (umgangssprachlich) sich unaufgefordert einmischen:
häng dich nicht in meine Angelegenheiten!;
Hängt sich da in diese Geschichte mit den Juden! (Bobrowski, Mühle 126).
4. sich jemandem, einer Sache zuwenden, sich an jemanden, etwas gefühlsmäßig binden und sich nicht mehr davon trennen wollen:
sich ans Leben, ans Geld hängen;
Es taugt nichts, sich an Menschen zu hängen, Anna (Fallada, Jeder 256).
5. a) mit einem um den Hals gelegten Strick an etwas aufhängen und dadurch töten:
jemanden [an den Galgen] hängen;
jemanden zum Tod durch Hängen verurteilen;
R ich will mich hängen lassen, wenn … (umgangssprachlich; ich bin mir meiner Sache ganz sicher [Beteuerungsformel]);
☆ mit Hängen und Würgen (mit großer Mühe; gerade noch: er bestand die Prüfung mit Hängen und Würgen; Das einzige Lied, das ich mit Hängen und Würgen … von mir geben konnte, war »Ade, du mein lieb' Heimatland« [Hörzu 20, 1980, 22]);
b) sich erhängen.
das Bild hängt an der Wand, über dem Sofa;
an dem Baum hingen Äpfel;
die Wäsche hängt auf der Leine, auf dem Trockenboden;
das Bild bleibt jetzt so hängen, wie es hängt;
er hat seinen Hut, Mantel in der Garderobe hängen lassen, (selten:) gelassen;
Fahnen hingen aus den Fenstern;
in ihren Wimpern hingen Tränen;
der Anzug hing über einem Bügel im Schrank;
der Mörder soll hängen (soll durch Erhängen getötet werden);
die Gardinen hängen (sind angebracht);
die Lampe hängt zu tief;
das Bild hängt schief;
der Baum hing voller Früchte (war mit Früchten beladen);
Ü über dem Meer hing der Mond;
dass … viele dicke und breite Brocken von blutrotem Fleisch in der Metzgerei am Haken hingen (Alexander, Jungfrau 51);
Das Schrotgewehr hing an einem Landkartenhaken (Sommer, Und keiner 100);
Der Schlüsselbund hing an ihrer Hüfte (Sommer, Und keiner 161);
An der Wand hinter Frau Klatt hängen zwei Kalender (Richartz, Büroroman 17);
Vehlgast hatte noch mitten in der Kurbelei am Fallschirm gehangen (Gaiser, Jagd 198);
In den Nachbarhäusern hingen die Leute aus den Fenstern (lehnten sie sich weit hinaus). Endlich gab es mal wieder was zu sehen bei uns. (Drewitz, Eingeschlossen 206);
Das Flugzeug … hing noch sicher in der Luft (Grzimek, Serengeti 290);
b) sich an etwas festhalten und von unten keinen Halt mehr haben, frei schweben:
der Bergsteiger hing an einem Felsen;
aber was halfen sie (= Kniffe und Tricks) ihm jetzt, wo er außenbords an der Want eines stampfenden Kutters hing? (Hausmann, Abel 146);
c) sich an jemandem festhalten [und schwer nach unten ziehen]:
jemandem am Hals hängen;
Ohne Scham hängt sie an der Schulter eines typischen Schieberjünglings (Remarque, Obelisk 52);
d) an einem Fahrzeug befestigt sein [und gezogen werden]:
das Boot, der Wohnwagen hängt am Auto;
Das andere Auto hängt dicht (fährt ständig ganz dicht) hinter Ihnen (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 40);
e) angeschlossen sein:
der PC hängt am Netz;
der Fernseher hängt am Kabel, an der Dachantenne;
das Haus hängt an der Fernheizung, an der Kanalisation.
2. a) vom Eigengewicht nach unten gezogen werden, schwer und schlaff nach unten fallen, ohne festen Halt herabhängen:
die Zweige der Birke hängen [bis auf die Erde];
Blumen mit hängenden Köpfen;
Telefonkabel hingen auf die Schienen;
die Haare hingen ihm ins Gesicht;
der Anzug hing ihm am Leib (war ihm zu groß);
fürchterlich, wie sein Bauch hängt;
mit hängenden Schultern;
im Sessel hängen (unordentlich und nur zum Teil auf dem Sessel sitzen);
der Boxer hängt in den Seilen;
das … Schulterstück, das abgefetzt noch an einem Faden des Mantels hing (Plievier, Stalingrad 193);
Bowie hängt lässig im Stuhl … Jede Geste ist kalkuliert (Szene 6, 1983, 42);
b) sich zur Seite neigen:
der Wagen hängt nach rechts.
3. (gehoben) [unbeweglich] in der Luft schweben:
feuchte Nebel hingen über der Stadt;
abgestandener Rauch hängt im Zimmer;
Weiter hinten hing über dem See die dunkle Rauchfahne von einem Dampfer (Lentz, Muckefuck 120);
Desodorierendes Odeur hängt in der verbrauchten Luft (Degener, Heimsuchung 67);
Ü im Raum hing eine lähmende Spannung, die jeden Augenblick zu zerreißen drohte (Apitz, Wölfe 122).
4. a) sich festgesetzt haben, haften:
an den Schuhen hängt Schmutz;
der Dreck bleibt an, in den Sohlen hängen;
die Kletten bleiben an der Kleidung hängen;
Ü ihre Blicke hingen an ihm;
Ihre Augen hängen an dem Klarinettisten (Frischmuth, Herrin 64);
b) festhängen:
mit dem Ärmel an einem Rosenstrauch hängen;
[mit dem Ärmel] an einem Nagel hängen bleiben;
der Mechanismus der Spieluhr hängt irgendwo;
das Programm, das System, der Computer hängt (EDV; reagiert nicht auf Benutzereingaben);
die Angriffe blieben im Mittelfeld hängen (Sport; konnten die gegnerische Abwehr nicht passieren);
er ist in der Schule zweimal hängen geblieben (umgangssprachlich; musste zweimal eine Klasse wiederholen);
auf der Autobahn München–Salzburg blieben Lastkraftwagen ohne Schneeketten an den Steigungen hängen (Freie Presse 14. 2. 90, 4);
»Zum Ersten, zum Zweiten, zum Zweiten, zum Zweiten«. Das hört sich an, als ob die Platte hängt (FR 26. 10. 98, 5);
Entgegen allen Erwartungen blieb die Kugelstoßweltrekordhalterin … im Vorkampf hängen (Sport; schied sie aus) und konnte nicht um die Medaillen konkurrieren (NZZ 28. 8. 86, 35);
c) (umgangssprachlich) nicht vorwärtskommen; stocken:
der Prozess hängt;
d) (umgangssprachlich) zurück sein, nicht mitkommen:
in Mathematik hängen;
Opris, der Rumäne (= ein Läufer) wird langsamer, hängt ein wenig (Lenz, Brot 35);
e) (umgangssprachlich) lange irgendwo bleiben [und nicht weggehen]:
der Kerl hängt jeden Abend in der Kneipe;
wir sind gestern Abend in der Kneipe hängen geblieben;
wo hängt denn der Bursche bloß?;
er hängt den ganzen Tag am Telefon (telefoniert ständig);
bei jeder Einzelheit hängen bleiben;
Ich bin hier nach dem Krieg hängen geblieben (Brot und Salz 318);
Sie hat sich den Ort nicht ausgesucht, an dem sie hängen geblieben ist (Brückner, Quints 94);
Wir suchen Wärme und finden keine, da hängt man in der Disko, aber da ist auch alles Scheiße und Mist (Hörzu 40, 1984, 17);
Ein ganzes Pädagogenseminar hängt am Tresen und schreit nach Bier (Hamburger Rundschau 11. 8. 83, 3);
Auf allen Partys hängen Leute in der Ecke und knutschen (Amendt, Sexbuch 45);
Bei der Lektüre einer umfangreichen Biographie bleibe ich zuweilen an einem Satz hängen, der unabsichtlich jene Wirkung hat (Gregor-Dellin, Traumbuch 138);
f) ☆ bei jemandem hängen (landschaftlich: 1. bei jemandem nichts gelten, nicht [mehr] angesehen sein. 2. bei jemandem Schulden haben).
5. von jemandem, etwas abhängig sein:
der weitere Verlauf der Verhandlungen hängt an ihm, an seiner Geschicklichkeit;
wo[ran] hängt (umgangssprachlich; fehlt) es denn?;
Übrigens wäre ich in der vorigen Woche um ein Haar entlassen worden. Es hat nur an einem einzigen Wort gehangen (Loest, Pistole 95).
6. sich von jemandem, etwas nicht trennen mögen, auf jemanden etwas nicht verzichten mögen, jemanden etwas nicht verlieren wollen:
am Geld, am Leben, an der Heimat hängen;
er hängt sehr an seiner Mutter;
Er habe sie lange nicht leiden mögen, an seinen Kindern habe sie allerdings sofort gehangen (Kronauer, Bogenschütze 154).
2hạ̈n|gen
1. a) jemanden, etwas mit dem oberen Ende an einer bestimmten Stelle frei beweglich befestigen:
das Bild an die Wand hängen;
die Wäsche an, auf die Leine hängen;
den Anzug in den Schrank hängen;
eine Fahne aus dem Fenster hängen;
ein Bild niedriger hängen;
ich hängte mir den Fotoapparat über die Schulter;
du hängst dir alles Geld auf den Leib (umgangssprachlich; gibst alles Geld für Kleidung aus);
Ü die Leute hängten sich, die Köpfe aus den Fenstern (lehnten sich weit hinaus);
Er hängte seinen Anorak auf den Bügel, legte seine Tasche auf den Stuhl (H. Gerlach, Demission 93);
Vielleicht hätte ein anderer sich einen Hampelmann an die Wand gehängt und ihm das Gesicht des Betriebsleiters gegeben (H. Gerlach, Demission 155);
Die Sowjets verstanden es meisterhaft, diese ihre Konditionen immer höher zu hängen (Dönhoff, Ära 216);
b)
sich an einen Ast, an eine Sprosse hängen;
sich ans Telefon, an die Strippe hängen (umgangssprachlich; zu einem bestimmten Zweck telefonieren);
Sie hängte sich jetzt in seinen Arm und zog ihn über die Straße (Hilsenrath, Nacht 362);
Mädels, hängt euch ans Telefon und lasst euch schnell in unsere Gästeliste eintragen (tango 9, 1984, 100);
War das für die Bürgerfrau, die mit den Arbeitern gegangen war, der Anlass, sich in der Zelle in Stadelheim ans vergitterte Fenster zu hängen? (sich am Fenster zu erhängen?; Kühn, Zeit 266);
c)
sich jemandem an den Hals, an den Arm hängen;
d) etwas an einem Fahrzeug befestigen [um es zu ziehen]:
das Boot, den Wohnwagen ans Auto hängen;
e) anschließen:
den Akku ans Ladegerät hängen;
den Computer ans Netz hängen;
die Spülmaschine an eine Warmwasserleitung hängen.
2. hängen lassen, schwer und schlaff nach unten bewegen, fallen lassen:
den Arm aus dem Wagenfenster, die Beine ins Wasser hängen;
er hängte den Kopf (war betrübt);
die Blumen hängten die Köpfe (begannen zu welken).
3.
a) sich festsetzen, festkleben:
der Lehm hängte sich an die Schuhe;
Ü sich an jemanden hängen (sich jemandem aufdringlich anschließen; jemandem lästig fallen);
Bevor er das Lokal betreten hatte, wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, sich an einen Mann zu hängen (Konsalik, Promenadendeck 189);
Fast täte ihr Sonja leid, dass die sich an einen wie mich gehängt habe (Gabel, Fix 23);
b) dicht folgen, verfolgen:
der Detektiv hängte sich an den Dieb;
er … hängte sich in bravouröser Fahrt als schnellster Engländer hinter die beiden Ferrari (Frankenberg, Fahrer 97);
c) (umgangssprachlich) sich unaufgefordert einmischen:
häng dich nicht in meine Angelegenheiten!;
Hängt sich da in diese Geschichte mit den Juden! (Bobrowski, Mühle 126).
4.
sich ans Leben, ans Geld hängen;
Es taugt nichts, sich an Menschen zu hängen, Anna (Fallada, Jeder 256).
5. a) mit einem um den Hals gelegten Strick an etwas aufhängen und dadurch töten:
jemanden [an den Galgen] hängen;
R ich will mich hängen lassen, wenn … (umgangssprachlich; ich bin mir meiner Sache ganz sicher [Beteuerungsformel]);
☆ mit Hängen und Würgen (mit großer Mühe; gerade noch: er bestand die Prüfung mit Hängen und Würgen; Das einzige Lied, das ich mit Hängen und Würgen … von mir geben konnte, war »Ade, du mein lieb' Heimatland« [Hörzu 20, 1980, 22]);
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