Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Hampelmann
Hạm|pel|mann, der; -[e]s, …männer [zu ↑ "hampeln"]:1. a) aus Holz, Pappe oder dergleichen hergestelltes, an die Wand zu hängendes Kinderspielzeug in Gestalt eines Mannes (besonders eines Kaspers, einer Märchenfigur oder dergleichen), der, wenn man an einem daran befestigten Faden zieht, Arme und Beine waagerecht vom Körper abspreizt und Unterschenkel und Unterarme nach unten baumeln lässt:
ein bunter, hölzerner Hampelmann;
Vielleicht hätte ein anderer sich einen Hampelmann an die Wand gehängt und ihm das Gesicht des Betriebsleiters gegeben (H. Gerlach, Demission 155);
Er lässt den Hampelmann allerlei Kunststücke ausführen, bis die Schnur zerreißt (Joho, Peyrouton 28);
Ü Er spielt oft den Hampelmann oder Clown und stört den Unterricht (Chotjewitz, Friede 20);
b) (umgangssprachlich abwertend) schwacher, willenloser Mensch, der leicht zu lenken und zu beeinflussen ist:
dieser Hampelmann plappert nur nach, was der Chef sagt;
die Befehle der amerikanischen Imperialisten und ihrer Bonner Hampelmänner (B. Vesper, Reise 418);
Burkhards Hampelmann spielen? Nein. So geht's nicht (Heim, Traumschiff 280);
jemanden zu einem, seinem Hampelmann machen; einen Hampelmann aus jemandem machen (jemanden ganz von sich abhängig machen, zu einem willenlosen, gefügigen Werkzeug machen: lass dich doch nicht zu seinem Hampelmann machen!; Ein grüner Umweltminister, der … sich zum Hampelmann der Hoechst AG machen lässt, ist untragbar [taz 8. 12. 86, 5]).
2. a) (Handball) Abwehraktion des Torwarts, bei der er im Sprung die Arme seitlich nach oben streckt und die Beine abspreizt:
der Hampelmann ist immer noch eine der besten Möglichkeiten der Abwehr im Hallenhandballtor;
b) (Gymnastik) Übung, bei der man aus der Grundstellung in eine leichte Grätsche springt, gleichzeitig beide Arme seitlich hochschwingt, über dem Kopf in die Hände klatscht und anschließend wieder die Ausgangsposition einnimmt.
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Ansicht: Hampelmann