Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
halb
1hạlb [mittelhochdeutsch halp, althochdeutsch halb; ursprünglich = (durch)geschnitten, gespalten] (als Ziffer: 1/2):1. die Hälfte von etwas umfassend; zur Hälfte:
eine halbe Stunde;
das halbe Hundert (50);
ein halbes Dutzend;
ein halber Meter;
eine halbe Note (Musik; Note, die die Hälfte des Zeitwerts einer ganzen Note hat);
eine halbe Umdrehung;
er hat die halbe Strecke zurückgelegt;
sich auf halbem Wege (in der Mitte) treffen;
das Lied einen halben Ton tiefer anstimmen;
alle halbe[n] Stunden/alle halbe Stunde;
halb Europa war besetzt;
es ist halb eins;
es hat halb [eins] geschlagen;
drei Minuten bis, nach, vor halb [eins];
er hat den Apfel halb aufgegessen;
sie hat sich halb umgedreht, erhoben;
Für die Tätigkeit steht eine halbe Stelle … zur Verfügung (Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, XIII);
Der Arbeiterjunge Kurt … ist schon beinahe sein halbes Leben auf der Flucht (Freie Presse 17. 11. 88, 6);
Otto Brasch schloss die Augen halb (Loest, Pistole 164);
das Restaurant …, das an diesem warmen Sommerabend nur halb besetzt war (Danella, Hotel 214);
halb …, halb (teils …, teils, das eine wie das andere; je zur Hälfte: halb Kunst, halb Wissenschaft; halb lachend, halb weinend; mit einer halb resignierten, halb zornigen Handbewegung [Reich-Ranicki, Th. Mann 253]);
[mit jemandem] halb und halb/halbe-halbe machen (umgangssprachlich; Gewinn oder Verlust genau miteinander teilen).
2. a) unvollständig, unvollkommen; teilweise (häufig in Verbindung mit »nur« o. Ä.):
er hat nur halbe Arbeit/die Arbeit nur halb getan;
das Fleisch ist noch halb roh;
halb verdaute Speisen;
ein halb vollendeter Roman;
er ist halb erblindet;
ein erst halb fertiges Haus;
nur halb zuhören;
zu Hause läuft sie immer halb bekleidet herum;
ein halb automatisches Schaltgetriebe;
wir saßen erst halb wach am Frühstückstisch;
bis zum Mittagessen bin ich immer nur halb wach;
Es war nicht mal die halbe Wahrheit (Spiegel 5, 1980, 79);
Die Wirkung wird nur halb sein (Sebastian, Krankenhaus 190);
nichts Halbes und nichts Ganzes [sein] (zu unzureichend [sein], als dass man etwas damit anfangen könnte);
b) vermindert, abgeschwächt, mit geringerer Stärke:
mit halber Kraft;
bei halbem Licht arbeiten;
mit halber (gedämpfter) Stimme sprechen;
einen halben (flüchtigen) Blick auf etwas werfen;
die Sonne ist halb aus dem Nebel hervorgekommen;
das ist halb so schlimm.
3. fast [ganz], beinahe, so gut wie:
sie ist halbe Medizinerin;
das sind ja noch halbe Kinder!;
(umgangssprachlich übertreibend:) das dauert ja eine halbe Ewigkeit (sehr lange);
das halbe Dorf (sehr viele Dorfbewohner) war zusammengekommen;
er hat schon halb zugestimmt;
ein halb totes (völlig erschöpftes) Tier;
ich bin halb verdurstet;
schon halb verwelkte Blumen;
sich halb totlachen;
in der Disco sind wir halb erstickt;
wie lange noch werden Männer ihre Frauen halb tot schlagen?;
Musste man dieses halbe Kind auf diesen Weg treiben? (Danella, Hotel 15);
er musste wohl halb gedöst haben (Kronauer, Bogenschütze 124);
halb und halb (umgangssprachlich; beinahe, fast ganz: du gehörst schon halb und halb dazu).
2hạlb :
2"halber":
Vielleicht auch irrt sie zweifelhaft im Labyrinth der … Burg, den Herrn erfragend fürstlicher Hochbegrüßung halb (Goethe, Faust II, 9145 ff.)
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