Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Hacke
1Hạ|cke, die; -, -n [mittelhochdeutsch hacke, zu ↑ "hacken"]:1. Gerät zur Bearbeitung des Bodens, das aus einem [langen] Holzstiel und einem aufgesetzten, mit einer Spitze oder Schneide versehenen Blatt aus Stahl besteht:
eine spitze, stumpfe, breite Hacke;
mit einer Hacke den Boden bearbeiten;
Er schwang wieder die Hacke und traf diesmal mitten auf den Stein (Kuby, Sieg 27).
2. (Landwirtschaft) das ↑ "Hacken" (1):
bestimmte Knollenfrüchte erfordern während des Wachstums mehrere Hacken.
3. (österreichisch) Beil, Axt:
Du bist Holzfäller … Du schulterst die Hacke (Turrini, Tod und Teufel 48).
2Hạ|cke, die; -, -n, (seltener auch:) 1Hạ|cken, der; -s, - [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch hakke, wohl verwandt mit ↑ "Haken"] (landschaftlich):
a) Ferse:
wund gelaufene Hacken;
eine Blase an der Hacke, am Hacken haben;
er tritt mir auf die Hacken;
jemandem [fast] die Hacken abtreten (ganz dicht hinter jemandem hergehen [und ihm gelegentlich auf die Hacken treten]);
sich an jemandes Hacken/sich jemandem an die Hacken hängen, heften (↑ "Ferse" [1]);
jemandem [dicht] auf den Hacken sein/bleiben/sitzen (↑ "Ferse" [1]);
jemandem nicht von den Hacken gehen (jemanden dauernd mit einer Sache behelligen, verfolgen, bedrängen);
b) Absatz des Schuhs:
abgetretene, schiefe Hacken;
Schuhe mit hohen Hacken tragen;
die Hacken zusammenschlagen, zusammennehmen (Soldatensprache veraltend; als Untergebener beim Einnehmen einer militärischen Haltung die Absätze hörbar gegeneinanderschlagen);
Die Sohlen waren plötzlich nicht mehr da … man hörte das Knirschen unter der Hacke (Eppendorfer, Ledermann 126);
sich die Hacken [nach etwas] ablaufen/abrennen (einen weiten Weg, [oft] viele Wege wegen etwas machen; sich eifrig um etwas bemühen: Brauchst dich ja nicht zu bedanken, aber ich renne mir deinetwegen die Hacken ab, und nu stehe ich da [Bieler, Bär 420]);
die Hacken voll haben; einen im Hacken haben (norddeutsch; betrunken sein: weil wir schon so ziemlich die Hacken voll hatten, lachten wir wie toll [Kempowski, Uns 138]);
sich auf der Hacke umdrehen, umwenden; auf der Hacke kehrtmachen (↑ "Absatz": wenn's brenzlig wird, auf der Hacke kehrtzumachen, sich hinter einer Zeitung zu verkriechen [Dierichs, Männer 98]);
c) Fersenteil des Strumpfes oder der Socke:
ein Loch in der Hacke, im Hacken haben.
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