Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Guss
Gụss, der; -es, Güsse [mittelhochdeutsch, althochdeutsch guʒ, zu ↑ "gießen"]:1. a) das Gießen von Metall o. Ä. in eine Form:
der Guss einer Plastik;
es war eine Glocke aus gutem Guss (Koeppen, Rußland 119);
[wie] aus einem Guss (in sich geschlossen, einheitlich, vollkommen in Bezug auf die Gestaltung: das Werk, die Inszenierung ist [wie] aus einem Guss; Wir haben nichts dem Zufall … überlassen, hier ist alles von Architekten und wie aus einem Guss [Spiegel 42, 1974, 176]);
b) gegossenes Erzeugnis des Gießverfahrens:
der Guss ist zersprungen.
2. a) mit Schwung geschüttete, gegossene Flüssigkeitsmenge:
den Blumen einen Guss Wasser geben;
Dann kam von oben ein Guss Wasser. Es platschte auf ihn herunter (Jaeger, Freudenhaus 165);
Schütt mir mal das Wasser über den Kopf. … Bernhard schüttelte sich unter dem eiskalten Guss aus des Pfarrers Ziehbrunnen (Kuby, Sieg 272);
b) (als Anwendung [innerhalb einer Kneippkur]) das Begießen des Körpers bzw. eines Körperteils mit Wasser:
kalte Güsse verabreichen, bekommen;
c) (umgangssprachlich) Kurzform von ↑ "Regenguss":
Ein kräftiger Guss, und ein vermeintlich wüstes Land wie die Sonora verwandelt sich … in ein Blütenmeer (natur 7, 1994, 35);
Bei dem Wetter können Sie nicht draußen bleiben, warten sie den Guss ab, es muss ja mal wieder aufhören (v. d. Grün, Irrlicht 20).
3. Kurzform von ↑ "Zuckerguss", ↑ "Schokoladenguss":
den Kuchen mit einem Guss aus Schokolade, aus Puderzucker überziehen.
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