Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
gucken
gụ|cken [mittelhochdeutsch gucken, Herkunft ungeklärt] (umgangssprachlich):a) seine Blicke auf ein bestimmtes Ziel richten; ↑ "sehen" (2 a):
guck mal!;
lass mich mal gucken!;
auf die Uhr, aus dem Fenster, durchs Schlüsselloch, in den Spiegel, jemandem über die Schulter gucken;
Ü die Illustrierte guckt (ragt sichtbar) aus der Koffertasche;
Niemand konnte einem unter die Schädeldecke gucken und dort etwa sehen, wie die Gedanken liefen (H. Gerlach, Demission 136);
b) seine Umwelt, andere mit bestimmtem, die psychische Verfassung spiegelndem Gesichts-, Augenausdruck ansehen:
freundlich, finster gucken;
als er das Ergebnis hörte, hat er dumm geguckt (war er betroffen, verblüfft, ratlos);
Kemal guckte erst ein bisschen doof, dann sagte er: »Von mir aus!« (Hornschuh, Ich bin 58);
da hat er nur seinen Spaß, wenn man dumm guckt (begriffsstutzig ist) und ihn erst versteht, wenn man selber um die Ecke denkt (Kant, Impressum 87);
c) etwas betrachten, ↑ "ansehen" (2):
Bilder, Zeitschriften gucken;
einen Krimi im Fernsehen, ein Video, eine DVD gucken;
sie haben bis zwölf Uhr geguckt (das Fernsehprogramm verfolgt);
»Woher hatten Sie denn ein Bild von der Bundesrepublik?« … »Ja wir haben Westfernsehen geguckt« (haben Sendungen des Westfernsehens angesehen; Klee, Pennbrüder 52);
Wenn mir die Sendungen … nicht zusagen, dann wird halt mal kein Fernsehen geguckt (wird nicht ferngesehen; Hörzu 10, 1974, 20).
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