Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
gründen
grụ̈n|den [mittelhochdeutsch gründen, althochdeutsch grunden]:1. a) ins Leben rufen, schaffen:
eine Partei, einen Orden, einen Verein, ein Unternehmen gründen;
eine Familie gründen (heiraten);
die Siedlung, die Stadt wurde um 1500 gegründet;
er wird nie ein Heim gründen (Remarque, Triomphe 45);
b) sich ↑ "formieren" (2 a):
die Gruppe hat sich im vergangenen Jahr gegründet;
Die Umweltinitiative … hat sich vor fünf Jahren als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl gegründet (natur 7, 1991, 22).
2. a) für etwas eine andere Sache als Grundlage, Voraussetzung, Stütze benutzen; auf etwas aufbauen, mit etwas untermauern:
er gründete seine Hoffnung auf ihre Aussage;
die Ideen sind auf diese/(auch:) dieser Überzeugung gegründet;
Auf diese Einsichten gründen wir unseren Heilungsplan (Freud, Abriß 41);
b) in etwas seine Grundlage, seinen Grund, seine Stütze haben:
solche Parolen gründen auf der Scheinwahrheit, dass Geschichte von Einzelnen gemacht werde (Enzensberger, Einzelheiten I, 86);
… dass der Glaube in solch einem Erfahrungsbeweis gründet (Thielicke, Ich glaube 224);
c) sich auf etwas stützen; auf etwas beruhen, aufbauen, fußen:
zwei Arten von Ehen. Die eine beruht auf Liebe, die andere gründet sich auf Vernunft (Leonhard, Revolution 84);
Seine glänzende Praxis gründete sich hauptsächlich auf die Arbeit seines früheren Assistenten (Remarque, Triomphe 186).
3. a) (von Gewässern) einen ↑ "Grund" (3 a) von bestimmter Tiefe haben:
Stille Wasser gründen tief (Wieland, Don Sylvio 1, 9);
b) (von einem weichen Boden o. Ä.) [wieder] fest werden:
Da mählich gründet der Boden sich (Droste-Hülshoff, Der Knabe im Moor).
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