Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Grube
Gru|be, die; -, -n [mittelhochdeutsch gruobe, althochdeutsch gruoba, zu ↑ "graben"]:1. [gegrabene, ausgebaggerte, künstlich angelegte] Vertiefung in der Erde:
eine tiefe, rechteckige Grube ausheben, ausschachten;
eine Grube als Falle für Tiere mit Zweigen abdecken, tarnen;
er konnte gerade noch in einer kleinen Grube in Deckung gehen;
den Müll, die Asche in die Grube (Abfallgrube) werfen;
S wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein (wer anderen schaden will, schadet sich dadurch oft nur selbst).
2. (veraltend) [noch offenes] Grab:
den Sarg in die Grube hinabsenken;
die Trauernden warfen Blumen in die Grube;
Das Zeug, mit dem sie den Josef ausgespritzt hatten, als sie ihn in die Grube legten, war erste Klasse (Fries, Weg 213);
Ü Kaiser und Könige …, die mächtig waren, bis sie einander die Gruben ihres Untergangs schaufelten (Koeppen, Rußland 180);
in die, zur Grube fahren (gehoben veraltet, auch noch salopp, ironisch; sterben: Und am Ende fahren wir doch alle auf die gleiche Weise in die Grube [Chr. Wolf, Himmel 306]).
3. (Bergbau)
a) technische Anlage, besonders unter der Erde, zum Abbau, zur Gewinnung, Förderung von mineralischen Rohstoffen, Bodenschätzen; Bergwerk, Zeche:
eine ergiebige, verfallene Grube;
eine Grube stilllegen;
in die Grube einfahren;
er arbeitet in der Grube (ist Bergarbeiter);
in der größten Not hatte er (= ein Grubenbesitzer) seine Grube veräußern müssen (Th. Mann, Hoheit 129);
b) die in einer Grube (3 a) beschäftigten Bergarbeiter:
Tatsächlich stieß man bald auf diesen tauben Gang … Die ganze Grube geriet in Aufregung (Zwerenz, Quadriga 284).
4. (seltener) [kleine] rundliche Vertiefung, Mulde:
die Sehnen am Hals … und Gruben zwischen den Sehnen, Höhlen, die mir nie aufgefallen sind (Frisch, Gantenbein 130);
Und bevor er antworten kann, zieht sie … seinen Kopf in die Grube zwischen ihren Brüsten (Fr. Wolf, Menetekel 362).
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