Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
grell
grẹll [mittelhochdeutsch grel = zornig, heftig, zu: grelen = laut schreien, lautmalend]:1. a) in unangenehmer Weise hell, blendend hell:
die grelle Sonne;
durch das Fenster fällt grelles Tageslicht;
eine grell beleuchtete Vase;
Die Gegend war jetzt in grelles Licht getaucht (Simmel, Stoff 616);
Es war ganz still in dem großen Atelier, das die vielen grellen Scheinwerfer erhitzten (Simmel, Stoff 603);
grell brannte das Vormittagslicht auf die Straße herunter (Broch, Versucher 65);
Nesselbrands Schuppen blitzten im Mondlicht auf, so grell, dass Ben die Augen zukniff (Funke, Drachenreiter 288);
Ü Ein greller (blendend heller) Mittag, ohne Sonnenbrille fast unerträglich (Frisch, Montauk 205);
b) (von Farben) in auffallender, dem Auge oft unangenehmer Weise hervorstechend, stark kontrastreich:
ein grelles Rot;
eine grelle Neonreklame;
die Farbe ist mir zu grell;
ein Mädchen mit grell geschminktem Mund;
eine Begebenheit in grellen Farben schildern;
ein greller (scharfer) Gegensatz;
Er liebte schrille Töne, grelle Farben und starke Effekte (Reich-Ranicki, Th. Mann 122);
ein Plakat flammte grell vor meinen Augen auf (Hesse, Steppenwolf 231);
Wie sehr die Eleganz des alten Films grellen Effekten gewichen ist, illustriert nichts besser als das Arbeitsgerät des Schakals (Woche 13. 3. 98, 36).
2. schrill, durchdringend laut:
grelle Schreie, Pfiffe;
ihre Stimme tönte grell an mein Ohr;
je öfter ich den Köter … zu verjagen suchte, desto greller wurde sein Gebell (v. d. Grün, Irrlicht 19);
Ü Pamelas grelle Manieriertheiten waren nicht nach seinem Geschmack (K. Mann, Wendepunkt 123).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: grell