Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
grauen
1grau|en [mittelhochdeutsch grāwen, althochdeutsch grāwēn = grau werden; dämmern]:1. (gehoben) dämmern:
der Abend graut;
ein neuer Tag graut (bricht an);
es begann gerade zu grauen, als sie das Haus verließen;
beim ersten Grauen des Tages;
Ich denke, es soll uns nicht langweilig werden, bis der Morgen graut (Frisch, Cruz 44).
2. (selten) grau werden; ergrauen:
ihre Haare beginnen zu grauen.
2grau|en [mittelhochdeutsch grūwen, althochdeutsch (in)grūēn, Herkunft ungeklärt]:
a) Grauen, Furcht empinden lassen:
mir/(seltener:) mich graut, wenn ich an morgen denke;
bei diesem Gedanken graute ihr;
vor diesem Menschen graut [es] mir;
es graut mir heute schon vor der Prüfung;
im Reisebüro geht es mir ganz gut, obschon mir vor dem Arbeitsbeginn wieder ein bisschen graut (Kronauer, Bogenschütze 314);
Hoffentlich überstehe ich die Rückreise gut, mir graut vor der Bahnfahrt (Imog, Wurliblume 306);
b) Grauen empfinden, sich fürchten:
sich vor einer Begegnung grauen;
ich graue mich nicht so leicht;
die Weiber sind komisch, wenn man Sargtischler ist. Grauen sich (Remarque, Obelisk 115).
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