Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Grat
Grat, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch grāt = Bergrücken, Rückgrat; Gräte, Spitze, Stachel, althochdeutsch grāt = Rückgrat, eigentlich = Spitze(s), Hervorstechendes]:1. oberste Kante eines Bergrückens; [scharfe] Kammlinie:
ein schmaler Grat;
den Grat eines Berges entlangwandern;
über den Grat zum Gipfel aufsteigen;
Ü bei dem Versuch, die Gesetze nicht zu verletzen, wandern sie auf einem schmalen Grat;
Ich lerne, mit Seilen und Eispickeln umzugehen und mich schwindelfrei auf Graten und in Gletscherzonen zu bewegen (Hartlaub, Muriel 300);
Als die Oktobersonne über die Grate emporstieg und die Leblosigkeit der Steinwüsten … in ein unerbittliches Licht tauchte (Ransmayr, Welt 233);
Der Grat zwischen notwendiger Jagdausrüstung und überzogener Aufrüstung … ist äußerst schmal (natur 10, 1995, 39).
2. (Bauwesen, Architektur)
a) schräg verlaufende Schnittlinie zweier Dachflächen;
b) Schnittlinie zweier Gewölbeflächen.
3. (Fachsprache) [beim Gießen, Stanzen usw. entstehende] scharfe, harte Kante; scharfkantiger Rand eines Werkstoffes:
der Grat (scharfkantige Rand) eines gestanzten Teils;
dem Werkstück den Grat (die Gussnaht) nehmen;
Da ist die Kannelierung, die den Körper der Säule … aufteilt in Furchen einerseits und scharfkantig sie trennende Grate andererseits (Bild. Kunst I, 212).
4. (Textilindustrie) aus der Gewebefläche heraustretende Bindungslinie mit schrägem Verlauf.
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