Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
gnädig
gnä|dig [mittelhochdeutsch g(e)nædec, althochdeutsch g(i)nādīg = wohlwollend, barmherzig]:1. (oft ironisch) ↑ "Gnade" (1 a) zeigend, wohlwollend; nachsichtig:
sei doch so gnädig, mir zu helfen!;
sie nickte, lächelte gnädig (herablassend);
(in höflicher Anrede:) sehr geehrte gnädige Frau;
(veraltet:) gnädiger Herr, die gnädige Herrin;
ich danke Ihnen, meine Gnädige, Gnädigste (veraltet; gnädige Frau);
Der berühmte Literaturkritiker … war … sehr gnädig (wohlwollend in seinem Urteil; Gregor-Dellin, Traumbuch 32);
an der Spitze des Bonner Verteidigungsministeriums wurde das nicht gnädig aufgenommen (W. Brandt, Begegnungen 90);
Auf einen Krach kam es der Gnädigen (veraltet; der gnädigen Frau [Bezeichnung von Hausangestellten für ihre »Herrschaft«]) bei solchen Anlässen nicht an (Kühn, Zeit 122).
2. ↑ "Gnade" (2), Milde, Nachsicht zeigend; schonungsvoll:
ein gnädiger Richter;
machen Sie es gnädig mit mir (scherzhaft; verfahren Sie nicht zu hart mit mir, schonen Sie mich).
3. (Religion) (von Gott, den Göttern) voller ↑ "Gnade" (1 b); barmherzig:
Gott ist [zu] den Sündern gnädig;
ihr Dank an die Himmlischen für die gnädige Errettung (Thieß, Reich 425).
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