Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
D
E
F
[G]
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
gewinnen
ge|wịn|nen [mittelhochdeutsch gewinnen, althochdeutsch giwinnan = zu etwas gelangen; erlangen, zu mittelhochdeutsch winnen, althochdeutsch winnan = kämpfen, sich anstrengen; leiden; erlangen, ursprünglich = umherziehen; nach etwas suchen, trachten]:1. a) einen Kampf, einen Wettstreit, eine Auseinandersetzung o. Ä. zu seinen Gunsten entscheiden:
den Krieg, eine Schlacht gewinnen;
einen Boxkampf gewinnen;
eine Wette gewinnen;
ein Rennen klar, eindeutig, überlegen gewinnen;
ein Fußballspiel [mit] 2 : 1 gewinnen;
der Tabellenletzte hat überzeugend gegen den Meisterschaftsfavoriten gewonnen;
ich kann beim Tennis nicht gegen ihn gewinnen;
er hat den Prozess gewonnen;
… gewann der an Nummer eins gesetzte Leimener … gegen … Henri Leconte … mit 6 : 4, 6 : 7 (4 : 7), 6 : 3 (Rheinpfalz 18. 2. 93, 8);
K Unter diesem unaufhörlichen Geschrei geht das Ausblasen und das Anzünden der Kerzen immer fort … überall sucht man über den anderen zu gewinnen und ihm das Licht auszulöschen (Goethe, Ital. Reise, Der römische Karneval [Moccoli]);
☆ es über sich gewinnen, etwas zu tun (gehoben veraltend; sich überwinden, etwas zu tun: er konnte es nicht über sich gewinnen, seinen Fehler einzugestehen; K Und ob sie gleich mit Müh' kaum über sich gewann, dem … jungen Mann … nicht Empfindung abzuzwingen [Wieland, Oberon 11, 60]; K Aber die Eifersucht über Spanien gewann es diesmal über diese politische Sympathie, und die ersten Mächte Europas traten, lauter oder stiller, auf die Seite der Freiheit [Schiller, Geschichte des Abfalls der Niederlande, Einleitung]);
b) in einem Kampf, Wettstreit o. Ä. Sieger[in] sein:
[bei, in einem Spiel] klar, haushoch, nur knapp, nach Punkten gewinnen.
2. a) beim Spiel o. Ä. Geld oder einen Sachwert als Preis erhalten:
einen Pokal gewinnen;
[5 000 Euro] in der Lotterie gewinnen;
bei der Tombola sind hauptsächlich Gebrauchsgegenstände zu gewinnen;
noch nie gewonnen haben;
b) einen ↑ "Gewinn" (2 a) bringen:
jedes vierte Los gewinnt.
3. a) durch eigene Anstrengung [und günstige Umstände] etwas Wünschenswertes erhalten:
Zeit, einen Vorsprung gewinnen;
jemandes Liebe, Herz, Vertrauen gewinnen;
die Herrschaft über jemanden gewinnen;
mit etwas keine Reichtümer gewinnen können;
seine entschlossene Haltung hat ihm viele Sympathien gewonnen (eingebracht, verschafft);
(häufig verblasst:) Abstand von etwas, Klarheit über etwas, Einblick in die Verhältnisse gewinnen;
den Eindruck gewinnen, dass …;
die Sache gewinnt dadurch eine besondere Bedeutung;
es gewinnt den Anschein (es scheint so), als ob …;
Denn ob auch kaum eine Gemeinschaft zwischen ihm und der zierlichen Frau bestand, … so gewann sie ihm doch die Fürsprache der Kaiserin Maria Theresia (Schneider, Erdbeben 96);
Er … lobt die Ordnung und Sauberkeit hier, was ihm sofort das Zutrauen Madame Soubirous' gewinnt (Werfel, Bernadette 231);
Auch fing ich mit dem Manne … sogleich in vorbereiteten Wendungen zu parlieren an, wodurch ich ihn rasch für mich gewann (Th. Mann, Krull 145);
K So weit die Sonne leuchtet, ist die Hoffnung auch; nur von dem Tod gewinnt sich nichts! (Schiller, Braut von Messina 2647 f.);
R wie gewonnen, so zerronnen (etwas sehr leicht und schnell Erworbenes wurde ebenso leicht und schnell wieder verloren);
b) (gehoben) ein räumliches Ziel [mit Mühe] erreichen:
das Ufer zu gewinnen versuchen;
das Freie gewinnen (in freies Gelände kommen);
das Schiff gewann das offene Meer;
Er gewann das Haus von der Straße her (Langgässer, Siegel 131);
Im Tal, in das sie noch hinabfahren mussten, um dann jenseits die Straße zu gewinnen (Kuby, Sieg 400);
☆ K auf jemanden, etwas gewinnen (näher kommen; ↑ "aufholen" [1 b]; nach gleichbedeutend französisch gagner sur quelqu'un: ich gewann sichtbarlich auf den Schatten, ich kam ihm nach und nach näher [Chamisso, Schlemihl 52]);
c) dazu bringen, sich an etwas zu beteiligen oder sich für etwas einzusetzen; (jemanden) für etwas ↑ "einnehmen" (7 a):
jemanden für einen Plan, einen Künstler für ein Konzert gewinnen;
jemanden als Kunden, zum Freund gewinnen;
d) zustande, zuwege bringen; ↑ "erreichen" (4):
Durch Klopstocks Oden war … nicht sowohl die nordische Mythologie als vielmehr die Nomenklatur ihrer Gottheiten eingeleitet; und ob ich gleich mich sonst gern alles dessen bediente, was mir gereicht ward, so konnte ich es doch nicht von mir gewinnen, mich derselben zu bedienen (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 12);
Frau Melina suchte über Wilhelmen zu gewinnen, dass er mit ihnen gehen sollte, wozu er sich nicht entschließen konnte (Goethe, Theatralische Sendung IV, 15).
4. a) sich zu seinem Vorteil verändern:
sie hat in letzter Zeit gewonnen;
der Saal hat durch die Renovierung gewonnen;
b) an etwas [Erstrebtem] zunehmen:
an Sicherheit gewinnen;
das Flugzeug gewann immer mehr an Höhe;
Schwerfällig, fast geräuschlos glitt der Zug hinaus … und gewann langsam Fahrt (Gaiser, Jagd 69);
Hinter Luganos Nobelvorort Castagnola gewinnt die Straße an Serpentinenhöhe und Kurvenfreude (a & r 2, 1997, 75).
5. a) Bodenschätze, Naturvorkommen abbauen, fördern:
Kohle, Eisen gewinnen;
b) aus einem Naturprodukt erzeugen, herstellen:
Zucker aus Rüben gewinnen;
der Saft wird aus reifen Früchten gewonnen;
Ich trockne die Blumen immer noch dort oben um neue Saat zu gewinnen (Funke, Drachenreiter 277).
den Krieg, eine Schlacht gewinnen;
einen Boxkampf gewinnen;
eine Wette gewinnen;
ein Rennen klar, eindeutig, überlegen gewinnen;
ein Fußballspiel [mit] 2 : 1 gewinnen;
der Tabellenletzte hat überzeugend gegen den Meisterschaftsfavoriten gewonnen;
ich kann beim Tennis nicht gegen ihn gewinnen;
er hat den Prozess gewonnen;
… gewann der an Nummer eins gesetzte Leimener … gegen … Henri Leconte … mit 6 : 4, 6 : 7 (4 : 7), 6 : 3 (Rheinpfalz 18. 2. 93, 8);
K Unter diesem unaufhörlichen Geschrei geht das Ausblasen und das Anzünden der Kerzen immer fort … überall sucht man über den anderen zu gewinnen und ihm das Licht auszulöschen (Goethe, Ital. Reise, Der römische Karneval [Moccoli]);
☆ es über sich gewinnen, etwas zu tun (gehoben veraltend; sich überwinden, etwas zu tun: er konnte es nicht über sich gewinnen, seinen Fehler einzugestehen; K
b) in einem Kampf, Wettstreit o. Ä. Sieger[in] sein:
[bei, in einem Spiel] klar, haushoch, nur knapp, nach Punkten gewinnen.
2. a) beim Spiel o. Ä. Geld oder einen Sachwert als Preis erhalten:
einen Pokal gewinnen;
[5 000 Euro] in der Lotterie gewinnen;
bei der Tombola sind hauptsächlich Gebrauchsgegenstände zu gewinnen;
noch nie gewonnen haben;
b) einen ↑ "Gewinn" (2 a) bringen:
jedes vierte Los gewinnt.
3. a) durch eigene Anstrengung [und günstige Umstände] etwas Wünschenswertes erhalten:
Zeit, einen Vorsprung gewinnen;
jemandes Liebe, Herz, Vertrauen gewinnen;
die Herrschaft über jemanden gewinnen;
mit etwas keine Reichtümer gewinnen können;
seine entschlossene Haltung hat ihm viele Sympathien gewonnen (eingebracht, verschafft);
(häufig verblasst:) Abstand von etwas, Klarheit über etwas, Einblick in die Verhältnisse gewinnen;
den Eindruck gewinnen, dass …;
die Sache gewinnt dadurch eine besondere Bedeutung;
es gewinnt den Anschein (es scheint so), als ob …;
Denn ob auch kaum eine Gemeinschaft zwischen ihm und der zierlichen Frau bestand, … so gewann sie ihm doch die Fürsprache der Kaiserin Maria Theresia (Schneider, Erdbeben 96);
Er … lobt die Ordnung und Sauberkeit hier, was ihm sofort das Zutrauen Madame Soubirous' gewinnt (Werfel, Bernadette 231);
Auch fing ich mit dem Manne … sogleich in vorbereiteten Wendungen zu parlieren an, wodurch ich ihn rasch für mich gewann (Th. Mann, Krull 145);
K
R wie gewonnen, so zerronnen (etwas sehr leicht und schnell Erworbenes wurde ebenso leicht und schnell wieder verloren);
b) (gehoben) ein räumliches Ziel [mit Mühe] erreichen:
das Ufer zu gewinnen versuchen;
das Freie gewinnen (in freies Gelände kommen);
das Schiff gewann das offene Meer;
Er gewann das Haus von der Straße her (Langgässer, Siegel 131);
Im Tal, in das sie noch hinabfahren mussten, um dann jenseits die Straße zu gewinnen (Kuby, Sieg 400);
☆ K auf jemanden, etwas gewinnen (näher kommen; ↑ "aufholen" [1 b]; nach gleichbedeutend französisch gagner sur quelqu'un: ich gewann sichtbarlich auf den Schatten, ich kam ihm nach und nach näher [Chamisso, Schlemihl 52]);
c) dazu bringen, sich an etwas zu beteiligen oder sich für etwas einzusetzen; (jemanden) für etwas ↑ "einnehmen" (7 a):
jemanden für einen Plan, einen Künstler für ein Konzert gewinnen;
jemanden als Kunden, zum Freund gewinnen;
d) zustande, zuwege bringen; ↑ "erreichen" (4):
Durch Klopstocks Oden war … nicht sowohl die nordische Mythologie als vielmehr die Nomenklatur ihrer Gottheiten eingeleitet; und ob ich gleich mich sonst gern alles dessen bediente, was mir gereicht ward, so konnte ich es doch nicht von mir gewinnen, mich derselben zu bedienen (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 12);
Frau Melina suchte über Wilhelmen zu gewinnen, dass er mit ihnen gehen sollte, wozu er sich nicht entschließen konnte (Goethe, Theatralische Sendung IV, 15).
4. a) sich zu seinem Vorteil verändern:
sie hat in letzter Zeit gewonnen;
der Saal hat durch die Renovierung gewonnen;
b) an etwas [Erstrebtem] zunehmen:
an Sicherheit gewinnen;
das Flugzeug gewann immer mehr an Höhe;
Schwerfällig, fast geräuschlos glitt der Zug hinaus … und gewann langsam Fahrt (Gaiser, Jagd 69);
Hinter Luganos Nobelvorort Castagnola gewinnt die Straße an Serpentinenhöhe und Kurvenfreude (a & r 2, 1997, 75).
5. a) Bodenschätze, Naturvorkommen abbauen, fördern:
Kohle, Eisen gewinnen;
b) aus einem Naturprodukt erzeugen, herstellen:
Zucker aus Rüben gewinnen;
der Saft wird aus reifen Früchten gewonnen;
Ich trockne die Blumen immer noch dort oben um neue Saat zu gewinnen (Funke, Drachenreiter 277).