Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Gewächs
Ge|wạ̈chs, das; -es, -e [mittelhochdeutsch gewechse, zu 1"wachsen"]:1. a) (aus der Erde) Gewachsenes, nicht näher charakterisierte Pflanze:
seltene, tropische, unbekannte Gewächse;
Ü einmal als weite Erde gesehen zu haben, was sonst nur den Topf füllt, aus dem die kümmerlichen Gewächse der Moral sprießen (Musil, Mann 592);
b) zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort angebaute Pflanzen-, besonders Weinsorte:
dieser Wein ist ein Gewächs aus dem Jahrgang 2007;
der Tabak ist eigenes Gewächs (eigenes Erzeugnis, auf eigenem Boden gewachsen).
2. unnatürlicher Auswuchs an einem Organ, Wucherung des Gewebes, Geschwulst:
ein gutartiges, bösartiges Gewächs;
ein Gewächs im Unterleib;
ein Gewächs operieren.
3. (salopp) bestimmter Menschentyp; Mensch, wie er sich in einer bestimmten Art herausgebildet hat:
ein … blauäugiger Junge, … ein echtes, helles Berliner Gewächs (Fallada, Jeder 195);
ahnt denn so ein dürftiges, verquollenes Gewächs, wie schwer es ist, … die Wahrheit zu sagen? (Tucholsky, Werke II, 49);
»Unser Zwischenbericht hatte die zentralen Ideologeme der SED attackiert: Faschismus sei ein Produkt des Monopolkapitals, und weil es den in der DDR nicht gibt, könnten die Neonazis nur das Produkt von 'politisch-ideologischer Diversionʼ aus dem bösen Westen sein. Wir aber hatten herausgefunden, dass die braunen Gewächse auf unserem eigenen Mist entstanden waren.« (Woche 19. 12. 97, 6).
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